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Gerolzhofen
Glosse Vogts Woche: Wenn Kaltwasser lauwarm ist
Die vergangene Woche hat wieder für einige Überraschungen gesorgt. Über manche kann man aber kaum noch lachen.
Klaus Vogt blickt zurück auf die Woche.
Foto: Anne Bauerfeld | Klaus Vogt blickt zurück auf die Woche.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 16.11.2022 02:39 Uhr

Dieser Tage trudelte eine Pressemitteilung der Deutschen Post in der Lokalredaktion ein. "DHL-Pakete aus Gerolshofen klimafreundlich auf der Schiene verschicken", lautete die Überschrift. Im weiteren Text ist dann zu lesen, dass man als Privatkunde aus Gerolzhofen (diesmal richtig geschrieben!) jetzt die Möglichkeit habe, seine Pakete mit DHL umweltfreundlich auf der Schiene in die "Zieldestination im Großraum Hamburg und Kiel" zu versenden.

Vielleicht sollte man das neue Angebot der gelben Post tatsächlich mal ausprobieren und ein Paket am Gerolzhöfer Bahnhof auf die Schiene legen. Ob es so seine "Zieldestination" im hohen Norden erreicht, dürfte allerdings zweifelhaft sein.

Konkurrenz zur Bundeshauptstadt

Einen zweifelhaften Ruf hat sich in den vergangenen Jahren die Gerolzhöfer Zweifachturnhalle am Lülsfelder Weg erworben. Zwar ist das Bauwerk, das im Jahr 2006 gebaut und ein Jahr später in Betrieb ging, von seinen Ausmaßen her natürlich nicht mit dem berüchtigten BER-Flughafen in unserer Hauptstadt Berlin vergleichbar. Wenn es allerdings um Pleiten, Pech und Pannen geht, dann stehen sich beide Bauwerke durchaus auf Augenhöhe gegenüber. 

Die Halle an der Ostseite des Schulzentrums ist im Herbst und Winter für viele Sportler zu warm. Leider funktioniert die Klimatisierung und Lüftungssteuerung schon von Anfang an nicht richtig. Eine Temperaturregulierung ist nur auf die ganz altmodische Art und Weise möglich, indem man die Fenster entweder öffnet oder schließt, weil der Wärmetauscher offenbar macht, was er will. Und weil es leider niemanden gibt, der bei der Steuerung der Wärmetechnik so richtig durchblickt. Denjenigen, der dies eigentlich wissen müsste, nämlich den Fachplaner, der für die umstrittene Konzeption der Steuerungstechnik verantwortlich war, kann man nicht mehr fragen. Er hat sich in die Insolvenz verabschiedet.

Ein weiterer Pfusch am Bau

Nun gibt es ein neues Problem in der Halle. Dass sich im Warmwassernetz Legionellen bilden können, wenn die Leitungen - wie beim Corona-Lockdown geschehen - längere Zeit nicht genutzt werden, ist bekannt. Überraschend ist aber die Tatsache, dass sich jetzt auch im Kaltwasser viel zu viel Bakterien tummeln, was in der Tat sehr ungewöhnlich ist. Die Ursache ist so einfach wie bitter: Das angebliche Kaltwasser ist eigentlich ein Lauwarm-Wasser. Denn es hat sich nun herausgestellt, dass die Leitungen nicht isoliert sind und zu nahe beieinander verlegt wurden. Das Warmwasser wärmt deshalb das Kaltwasser. Ein weiterer Pfusch am Bau, der sich bisher in den Wänden versteckt hatte. Berlin lässt grüßen.

Wer versteht nur Bahnhof?

Zum Abschluss aber noch was Erheiterndes: Jetzt zu Martini, wenn die Buben und Mädchen mit ihren leuchtenden Laternen singend durch die Straßen ziehen und insbesondere entlang des Rheins die Faschingsnarren wieder am Rad drehen, hat auch die hohe Zeit der Gänsebraten begonnen. Ein Gastwirt wirbt für diese kulinarische Leckerei mit einem ganz besonderen Slogan: "Gans'N'Kloßes". Eine Wortspielerei, die speziell für die 40- bis 60-Jährigen unter uns gedacht ist.

Wer deutlich jünger oder älter ist, dürfte hier nur Bahnhof verstehen. Der kann dafür aber mal am Bahnhof nachschauen, ob das Paket noch auf den Schienen liegt...

 
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