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GEROLZHOFEN
Gleisanschluss wird immer wichtiger
Markus Blum (links) ist möglicherweise der letzte Hoffnungsträger für die Bahnlinie Schweinfurt-Kitzingen/Etwashausen. Daneben Landtagsmitglied Markus Ganserer und Kreis- und Stadtrat Thomas Vizl.
Foto: Norbert Finster | Markus Blum (links) ist möglicherweise der letzte Hoffnungsträger für die Bahnlinie Schweinfurt-Kitzingen/Etwashausen. Daneben Landtagsmitglied Markus Ganserer und Kreis- und Stadtrat Thomas Vizl.
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 13.05.2016 03:34 Uhr

Markus Blum ist wahrscheinlich der letzte Hoffnungsträger, an dem das Schicksal der Bahnlinie Schweinfurt-Kitzingen/Etwashausen hängt. Blum will die Strecke komplett kaufen und wiederbeleben.

Erstmals trat er bei der gemeinsamen Veranstaltung der grünen Kreisverbände Kitzingen und Schweinfurt öffentlich auf, um seine Pläne mit der Bahnstrecke kundzutun. Blum ist Inhaber des Gewerbeparks ConneKT in Kitzingen (Firma Blumquadrat) und möchte die Strecke zunächst einmal für den Güter-, später auch für den Personenverkehr nutzen.

Auch aus unternehmerischer Sicht, sagte Blum, werde es in der Wirtschaftswelt immer wichtiger, eine Bahnstrecke zu haben. Bei einer Begehung der Strecke im September 2015 habe sich allerdings gezeigt, dass die Bayerische Regionaleisenbahn (BRE) als Pächterin ihre Pflicht zum Unterhalt erheblich vernachlässigt habe. Auf alleine 1 bis 1,5 Millionen Euro schätzt Blum den Schaden, der dadurch entstanden ist.

Die Deutsche Bahn nun möchte die Strecke verkaufen, so, wie sie daliegt. Blum aber möchte sie zumindest in dem Zustand, wie er vor der Pachtübernahme war. „Die BRE hat die Strecke verkommen lassen und läuft jetzt einfach davon“, ärgert sich der Kaufinteressent.

Er wolle die Trasse nicht pachten, sondern gleich kaufen, „denn dann ist es schwerer, alles kaputt zu machen.“ Für den Güterverkehr habe er über den Kitzinger Gewerbepark hinaus bereits Anfragen für Holz und Baustoffe.

Was Markus Blum aufgefallen ist: Eigentlich glaubt keiner daran, dass das mit dem Eisenbahnverkehr jemals wieder etwas wird. Ihm gehe es bei seinem Vorstoß nicht darum, Reibach zu machen, sondern Infrastruktur zu erhalten. Blum schließlich zum Personennahverkehr: Der sei wahrscheinlich nicht auf der ganzen Strecke zu machen, sondern nur zwischen Gerolzhofen und Schweinfurt.

Einige Auszüge aus der Diskussion: Bernd Pawlik aus Gerolzhofen wünschte sich den unbedingten Erhalt der Strecke. „Ich möchte meine Kinder nicht in den heutigen Straßenverkehr schicken, wenn sie mal 18 sind.“ Thomas Schmitt, Stadtrat der Grünen in Schweinfurt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man Bahnlinien absichtlich verfallen lässt, um sie später leichter loszuwerden.

Walter Rachle, grüner Kreisrat aus Sennfeld: „Es hat 30 Jahre gedauert, bis man die Leute auf die Straße getrieben hat, jetzt wird es auch dauern, bis man sie wieder in die Bahn bringt.“

 
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