Was klingt cool wie eine E-Gitarre, und besitzt doch den zeitlosen Charme eines klassischen Musikinstruments? Die Antwort wurde beim Internationalen Musikwettbewerb des Musikforums Schweinfurt gegeben, in der Kategorie "Gitarre Solo".
Acht junge Gitarristen sowie eine Gitarristin von Weltklasse trafen sich zum Vorentscheid im Kolpingstagungshotel, sowie, zum großen und gut besuchten Finale, im Vortragssaal des Museums Georg Schäfer. Drei Runden wurden absolviert, an drei Tagen, mit Pflicht- und Wahlpflichtstücken sowie einem freien Programm aus Barock, Klassik und Moderne. Es ging um Werke von Komponisten wie Fernando Sor, Napoleon Coste oder Johann Sebastian Bach, ebenso Leo Brouwer, Toru Takemitsu oder Darius Milhaud. Dank Sponsoren und Stiftungen wurden Preisgelder von 27.000 Euro vergeben. Allein der erste Preis war mit 10.000 Euro dotiert.
"Ich habe an drei Tagen die Gitarre lieben und schätzen gelernt", sagte Johannes Engels, als Chef der ebenfalls hochkarätig besetzten Jury, der eigentlich Flötist ist. Eine derart hervorragende Betreuung habe er noch nie erlebt, meinte der Vorsitzende der Musikalischen Akademie Würzburg, des Fördervereins der Musikhochschule. Christian Laier und Ralph-Uwe Johann, die Vorsitzenden des Musikforums Schweinfurt, dürften das Lob mit Freude gehört haben. Zu den Jurymitgliedern zählten Gitarrenfachleute aus Frankfurt, Weimar, Wiesbaden sowie Regensburg. Vier Sonderpreise wurden vergeben, für die Interpretation von "Nocturne en Sarabande" aus der Feder des Frankfurter Komponisten Claus Kühnl. Der aus Unterfranken stammende Musiker hörte in der ersten Runde persönlich mit.
Die jungen Teilnehmer haben in der Regel schon einige internationale Preise gewonnen – und auch sonst einen klangvollen Namen in der Gitarrenwelt. Auf Platz 1 wählte die Jury Guilherme Gomes Raminhos aus Portugal, derzeit Student der deutschen Musikhochschule Lübeck. In diesem Jahr wurden gleich zwei zweite Preise vergeben: an Sanel Redzic aus Bosnien sowie den Brasilianer Pedro Aguiar. Sonderpreise gingen an die junge Serbin Valentina Krempatic, Stanislav Steshenko aus der Ukraine sowie an den Saarländer Nils Kurzyca.
Dem strengen Gehör der Jury stellten sich außerdem Julian Richter und Axel Rohmer (Deutschland) sowie Andrés Madariaga (Chile). Die renommierten Wettbewerbe gibt es in Schweinfurt bereits seit 1990, bei denen sich alles um die Zupfinstrumente Mandoline oder Gitarre sowie entsprechende Kompositionen und Kammermusik dreht. Initiator war der Schweinfurter Musikverleger und Gitarrenlehrer Gerhard Vogt, der den Kontest auch 2023 zusammen mit Ehefrau und Musikerin Elke Tober-Vogt begleitet hat.