„Nichts ist beständiger als der Wandel.“ Mit dieser Weisheit eröffnete Holger Kempf, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) die Jubilarehrung in Hörblach, ein 500-Seelen-Ortsteil des Marktes Schwarzach a. Main (Lkr. Kitzingen). Bei allem Wandel, den die Gewerkschaft erlebt hat, wolle sie ihr eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren, nämlich die Vertreter der Arbeitnehmer zu sein und sie an diesem Abend für langjährige Treue zu ehren. 44 Jubilare aus dem Bezirk Mainfranken waren dazu eingeladen worden, zehn von ihnen fanden sich im Gasthaus in Hörblach ein.
„Ihr habt die Gewerkschaft zu dem gemacht, was sie jetzt ist“, sagte Kempf, der wegen des fast schon familiären Rahmens in Hörblach keine eigentliche Laudatio auf die Jubilare hielt, sondern gestrafft die Struktur und die Aufgaben vorstellte. Die Gewerkschaft selbst sei noch jung, 1997 war sie als Fusion der IG Bergbau und Energie (IG BE) mit der IG Chemie-Papier-Keramik (IG CPK) und der Gewerkschaft Leder (GL) neu ins Leben gerufen worden. Kempf bezeichnete die IG BCE als „wichtiges Element in der sozialen Marktwirtschaft“. Bundesweit seien 800 000 Arbeitnehmer in ihr organisiert, davon 12 000 im Bezirk Mainfranken, einem Zusammenschluss der Bezirke Aschaffenburg und Kronach, der zuständig ist für ganz Unter- und Oberfranken.
„Wandel deshalb, weil wir uns der Zeit angepasst, aber gleichzeitig unsere Aufgabe nicht aus den Augen verloren haben“, sagte Kempf. Diese Aufgabe habe sich im Laufe der Zeit ebenfalls erweitert.
Die Gewerkschaft habe nicht nur dafür zu sorgen, dass der Arbeitnehmer auch genug Geld im Geldbeutel habe. Nicht nur in der Tarifpolitik und beim Kündigungsschutz biete die IG BCE Hilfen an, sondern auch bei der Suche nach Arbeitsplätzen und einer Ausbildung sowie bei einem „lebensorientierten Arbeiten“ und bei Pflegezeiten und Fort- und Weiterbildung.
Die Jubilare, betonte der Bezirksleiter, hätten genau für all diese Ziele gekämpft, „dank euch sind wir jetzt dort, wo wir stehen und wovon wir leben und zehren, und genau dafür wollen wir euch jetzt ehren“. Der stellvertretende Landrat des Kreises Kitzingen, Paul Streng, ging in seinem Grußwort auch auf die Leih- und vor allem die Zeitarbeit ein. Dort sei ein Kündigungsschutz nicht wirklich möglich, denn der Gesetzgeber habe nicht genau definiert, was er unter einer von ihm definierten „bestimmten Zeit“ gemeint ist. Wer für sein Alter vorsorgen wolle, könne dies aus Geldmangel in vielen Fällen nicht machen, „während Volksvertreter nebenbei 500 000 Euro pro Jahr scheffeln“. Die Gewerkschaft habe, sagte Kempf, viele Jahre auf die Unterstützung der Jubilare gezählt, „ich hoffe, ihr bleibt uns noch lange gewogen“.
Ehrungen der IG BCE Mainfranken
25 Jahre Zugehörigkeit: Norbert Back (Münnerstadt), Albert Bayer (Lauda-Königshofen), Thomas Bittner (Kolitzheim), Roswitha Bülow (Hofheim), Josef Dösch (Michelau), Ursula Geiling (Burgwindheim), Wolfgang Gross (Würzburg), Lorenz Günzelmann (Kreuzwertheim), Thomas Herbert (Bergrheinfeld), Lydia Herrlein (Oberthulba), Karl-Heinz Josten (Veitshöchheim), Stefan Köhler (Güntersleben), Ralf Kömp (Würzburg), Jens Kraus (Würzburg), Thomas Linke (Zell), Daniela Molin (Fürth), Jürgen Nöth (Münnerstadt), Elke Röhr (Zell), Winfried Rösser (Würzburg), Albrecht Schmitt (Oberthulba), Halil Toprak (Kitzingen), Christel Vöge (Kreuzwertheim), Jürgen Vöge (Kreuzwertheim), Doris Vollkommer (Schonungen), Anne Wander (Donnersdorf), Jürgen Warmuth (Elfershausen), Konrad Weiss (Kreuzwertheim), Jürgen Werner (Mainstockheim), Matthias Wetterich (Grettstadt), Dagmar Wirth (Burgwindheim), Max Wütscher (Oberthulba), Werner Zinner (Dingolshausen).
40 Jahre: Peter Drescher (Dettelbach), Franz Faber (Stockheim), Heinz-Walter Jelinek (Mellrichstadt), Markret Klimmek (Oberaurach), Marion Megner (Sennfeld), Herbert Scheller (Großlangheim), Horst Seemann (Königsberg), Günter Strohmenger (Karlstadt), Armin Wehner (Gerolzhofen), Fritz Wunder (Kleinlangheim).
50 Jahre: Bruno Lehrmann (Karlstadt), Johann Pabst (Karlstadt). Text: gch