Zur jüngsten Gemeinderatssitzung konnte Architekt Hans-Jürgen Caspari einen ersten Plan für das neue Dorfgemeinschaftshaus in Sulzdorf vorlegen. Es besticht durch seinen außerwinklingen Grundriss und ein ebenso unsymmetrisch angelegtes Dach, das am Ende begrünt werden soll.
Als Außenfassade schlägt der Architekt Platten aus Schiefer oder Kunstschiefer vor, die durch farbliche Strukturelemente unterbrochen sind.
Damit sich das neue Objekt deutlich sichtbar von den umliegenden Scheunen und Stallungen abhebt, möchte es der Architekt auf einen 30 bis 50 Zentimeter hohen Sockel setzen, damit es „etwas über den Dingen schwebt“. Dies sei durchaus notwendig, pflichtete ihm Bürgermeister Friedel Heckenlauer bei, denn als einstöckiges Gebäude erhalte es dadurch die ihm zustehende Würde.
Die Grundfläche beträgt 112 Quadratmeter wobei auf den Versammlungsraum 67 Quadrater entfallen. Weil dies etwas weniger als in der bisherigen alten Schule wären, wurde eine Option auf eine Vergrößerung gleich mit eingeräumt. Mit 282 000 Euro an Kosten läge der Neubau wesentlich unter den zum Ende hin auf 750 000 Euro hochgeschnellten Kosten für einen Umbau der alten Schule zum Dorfgemeinschaftshaus.
Hier hatte der Bürgermeister die Reißleine gezogen. Dort ist bekanntermaßen inzwischen ein Umbau für zwei Flüchtlingswohnungen geplant.
Der vorgestellte Plan entzweite die Meinungen im Gemeinderat. Auf der einen Seite große Zustimmung für das sehr modern anmutende Gebäude, auf der anderen Seite komplette Ablehnung. Weil durch den Sockel eine lange, behindertengerechte Zufahrt vorgeschrieben sei, verlangte Bernd Haas Ebenerdigkeit. Uwe Zirkelbach monierte die Bruchfälligkeit und das triste Grau des Schiefers. Überhaupt nicht ins Ortsbild passend, befand Philip Schubert. „Sehr gefällig“, meinte hingegen Barbara Göpfert. Gerald Raab sah eine „sehr interessante Planung mit Mut für die Zukunft“. Auch Winfried Reß meinte, dass Sulzdorf durchaus einen modernen Baukörper vertragen könnte.
Am 19. Juni soll eine weitere öffentliche Versammlung mit den Sulzdorfer Bürgern stattfinden. Dann sollen weitere Meinungen eingebracht werden.
Grundsätzlich stimmte der Gemeinderat am Ende bei einer Gegenstimme den vorliegenden Planungen bezüglich Größe und Lage zu.