„Getanzt wird auf der ganzen Welt.“ Mit dieser Bemerkung und einem Auszug aus dem Gedicht „Der Tanz“ von Friedrich Schiller begann die Tanzreise mit Eva Sohni und Rudolf Ramming im Schloss, zu dem der Förderkreis Schloss Zeilitzheim eingeladen hatte.
Dabei wurden die frühere erste Geigerin der Bamberger Symphoniker und der Pianist von der Würzburger Musikhochschule von Schauspielerin Victoria Heinz unterstützt, die im Februar mit den Liebesbriefen berühmter Frauen aus fünf Jahrhunderten am Brentano-Theater in Bamberg gastierte hatte. Sie war kurzfristig für den erkrankten Martin Neubauer eingesprungen, der die passenden Texte zu den Musikstücken ausgewählt hatte.
„Aufforderung zum Tanz“
Das Programm unter dem Motto „Aufforderung zum Tanz“ wurde musikalisch mit dem gleichnamigen Rondo von Carl Maria von Weber eröffnet. Doch bevor der bunte Reigen aus unterschiedlichen Walzerweisen erklang, rezitierte Victoria Heinz einfühlsam den Text des Komponisten mit dem er die Noten beschrieben hatte. Von der ersten Annäherung der Tänzer, über den Tanz selbst bis zur Verabschiedung beider.
Johannes Brahms „Ungarischer Tanz Nr.17“ war die musikalische Ergänzung zum Gedicht „Wechsellied zum Tanze“ von Johann Wolfgang von Goethe, bevor ein Auszug aus dem Märchen „Die roten Schuhe“ von Hans Christian Andersen in dem das Mädchen Karen immer weiter tanzen muss - „bei Tag und in der dunklen Nacht“ - die Zuhörer auf eine Mazurka von Anton Dvorak einstimmte.
Das Gedicht „Totentanz“ von Johann Wolfgang von Goethe fand das passende Pendant im gleichnamigen „Danse Macabre“ von Camille Saint-Saens in dem der Tod mit seiner Geige zum Tanz auffordert. Dabei erfüllte die Musik kraftvoll und intensiv, dramatisch und berauschend den Raum bis zum schwermütigen Ende bei dem der Tod einsam auf seiner Geige spielend zurückbleibt.
Rainer Maria Rilkes Gedicht „Die spanische Tänzerin“ in Begleitung des Stückes „Spanischer Tanz Nr.1 “ aus der Oper „La vida breve“ von Manuel de Falle, arrangiert von Fritz Kreisler, bot im Anschluss eine ebenso gekonnte Verbindung wie der Auszug aus Robert Walsers Text „Der Tänzer“ mit dem Klavierstück „Aragon“ von Ernesto Lecuona.
Mit dem Gedicht „So ist der Tango“ des Argentiniers Homero Manzi stimmte Victoria Heinz zum Ende des Konzertes das Publikum auf den folgenden „Grand Tango“ von Astor Piazzola ein. Dabei entführten die Musiker mit einer Mischung aus kraftvoller Leidenschaft, schwermütigen Momenten und trotzigen Augenblicken die Zuhörer tief in die facettenreiche Welt des Tangos und seinen vielfältigen Emotionen.
Mit einer romantischen Zugabe beendeten die Künstler schließlich den musikalisch-literarischen Teil des Abends.