Warum nicht mal was anderes machen? Das Konzept ging auf bei der Eröffnung des Gesundheitsparks. Keine steifen, langen Grußworte in Konferenzsaal-Atmosphäre, stattdessen Kabarett, Musik und Lounge-Stimmung im blauen Licht. Wo am Freitag die geladenen Gäste saßen, wird demnächst die Krankenpflegeschule einziehen. Und die Tiefgarage war ein ungewöhnlicher Ort, um sich noch bei ein paar Häppchen zu unterhalten.
OB Sebastian Remelé sprach vom größten Bauprojekt in der Geschichte der SWG. 26,7 Millionen wurden investiert in ein visionäres Projekt. 2006 entstand die Idee zum Gesundheitspark. Der Gedanke, niedergelassene Ärzte, Apotheke, Physiotherapie, Sanitätshaus eng an das Leopoldina-Krankenhaus anzubinden war damals eher ungewöhnlich. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass Gesundheit ein eisenharter Standortfaktor ist, so Remelé. Und zwar nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region
Die Versorgung auf dem flachen Land bröckelt, man sei sich der Verantwortung für die Region bewusst. Remelé ging auf die nicht einfache Geschichte des Projektes ein. Es gab Widerstand seitens von Nachbarn, der Abriss des Alten Krankenhauses sorgte für Diskussionen – und einen Bürgerentscheid.
Keine Technikfabrik, sondern bürgernah und einladend, so beschreibt Marianne Ludes vom Berliner Architektenbüro das Gebäude. Und der Brunnen vor dem Eingang gefällt ihr ganz besonders. Adrian Schmuker, Leopoldina-Geschäftsführer, freut sich auf die Möglichkeiten, die das Projekt für seine Klinik bringt. Nicht nur was zusätzliche Räumlichkeiten angeht, Synergien lassen sich nutzen, die Patienten brauchen für Nachsorge oder Physiotherapie nicht groß durch die Gegend fahren: Gesundheit von Arzt bis Z, heißt das Motto.
SWG-Geschäftsführer Alexander Förster zeigte, wie Gesundheit als Standortfaktor wirken kann. Castrop-Rauxel, München, oder Schweinfurt – wohin wird die junge Frau ihrem Verlobten folgen? Nach Schweinfurt! Er bekommt dort einen guten Job, Bedingungen und Freizeitangebot stimmen, die junge Familie fühlt sich auch medizinisch gut versorgt. Die Arzthelferin wird hier auch gut behandelt, wenn sie bei der Hausarbeit stürzt. Das finden vor allem die Männer im Publikum lustig.
Großartig die Einlage von Lüder Wohlenberg als Profi-Patient. „Ich biete Symptome an, man muss sie mir abkaufen“, sagt er. Als Patient aus Leidenschaft findet er einen Gesundheitspark großartig, meint aber trotzdem: „Bleiben Sie gesund, das ist besser.“ Fredi Breunig als Hausmeister und Moderator Sven Schröter liefern sich außerdem kabarettistische Momente und die Band Billy Burrito rockt den Laden. Wer sich den Gesundheitspark anschauen will: Am Sonntag, 19. Oktober, ist von 13 bis 17 Uhr Tag der offenen Tür.
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Von einem, der dabei war!
Mit freundlichen Grüßen,
Julia Haug, Digitalredaktion