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SCHWEINFURT
Gesundheitspark am Leopoldina Krankenhaus ausgebucht
Der Gesundheitspark am Leopoldina Krankenhaus. Alle 9300 Quadratmeter sind vergeben.
Foto: Josef Lamber | Der Gesundheitspark am Leopoldina Krankenhaus. Alle 9300 Quadratmeter sind vergeben.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 08.04.2017 03:34 Uhr

Der Gesundheitspark am Leopoldina Krankenhaus ist mit der Eröffnung der kardiologischen Praxis von Dr. Diana Filko und Jochen Genzel ausgebucht. In der Robert-Koch-Straße bündeln der erste und der zweite Bauabschnitt (ein dritter ist möglich, aber noch nicht geplant) Fachkompetenzen. Wie ein großes Ärztehaus bietet der Gesundheitspark zudem Dienstleistungen wie Apotheke, Physiotherapie und Sanitätshaus sowie Bildungseinrichtungen wie die Fachakademie für Physiotherapie.

„Unsere Erwartungen sind voll erfüllt“, sagt Leopoldina-Geschäftsführer Adrian Schmuker. Der Weg zur Realisierung war allerdings steinig. Nachbarn hatten geklagt, Kritiker die Notwendigkeit bezweifelt, Bürger für den Erhalt des alten Krankenhausgebäudes gekämpft. Die Mehrheit im Stadtrat und die Oberbürgermeister Gudrun Grieser sowie Sebastian Remelé waren die wichtigsten Fürsprecher des bislang 26,7 Millionen Euro teuren Projekts, das auch die Zukunft des städtischen Krankenhauses sichern soll.

Kurze Wege

Diskutiert wurde über den Park seit 2006. 2008 entschied sich der Stadtrat für den Bau. 2010 konnte Richtfest, im Oktober 2014 Einweihung für beide Bauabschnitte mit einer Nutzfläche von 9300 Quadratmetern gefeiert werden.

Die Wege vom Arzt zu Arzt sind kurz, auch jene zu Therapie oder Apotheke – und das nicht nur für die Patienten, sondern gleichermaßen für den Informationsfluss unter den Mietern. Ein weiterer Pluspunkt ist die enge Zusammenarbeit mit dem Leopoldina Krankenhaus. Einige Mediziner aus dem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum mit Labor) und auch aus den Praxen sind im Gesundheitspark (ambulant) und im Krankenhaus (stationär) tätig.

Unter „ganz wichtig“ für die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus nennt Schmuker drei Praxen im MVZ: jene für Strahlentherapie, die Praxis für die Behandlung von Blut- und Krebserkrankungen und die Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Standortsicherung

Die ambulante Strahlentherapie (größter Anbieter in der Region) wurde erst mit dem MVZ fest am Standort verankert. Das Leopoldina hatte nur eine befristete Erlaubnis, die wohl nicht mehr verlängert worden wäre, hätte sich anderswo im Stadtgebiet eine vergleichbare Einrichtung etabliert. Heute kann die Nachbetreuung um die Ecke stattfinden – und dies bei oft gleichen Ansprechpartnern wie im Krankenhaus.

In der Hämatoonkologie und in der Onkologie (Blut- und Krebserkrankungen, Schwerpunkt Innere Medizin) arbeiten fünf Ärzte. Zwei von diesen sind auch im Krankenhaus beschäftigt. Den Informationsfluss zwischen Krankenhaus und MVZ nennt Dr. Hans Reinel ideal. Es komme zu keinen Doppeluntersuchungen. Bei den Tumorkonferenzen im Krankenhaus sind alle Fachrichtungen vertreten. So seien die Sektorengrenzen überwunden und die Konferenz offen für gemeinsame Therapiekonzepte, sagt Dr. Reinel.

Edel für alle

Beim Gang durch das MVZ fällt die farbliche Trennung zwischen den Fachbereichen auf. Welcher Mitarbeiter zu welcher Abteilung gehört, zeigt schon das Poloshirt. Die Einrichtung ist gediegen oder auch „edel für alle“. so Schmuker, der Kassen- und Privatpatienten gleich gestellt sieht.

Zum MVZ gehört ein zentraler OP-Bereich. Den Ärzten werden Räume, Instrumente und Personal gestellt. Auch um die Anästhesie müssen sie sich nicht kümmern. Gleiches gilt für die Schreibtischarbeiten oder etwa die Rezeption. Diese Bereiche sind ebenfalls zentral geregelt.

Stationär und ambulant ergänzen sich

Top eingerichtet ist auch die neue kardiologische Praxis der beiden Ärzte Dr. Diana Filko und Jochen Genzel, die zuletzt als Oberärzte in Krankenhäusern (Filko im Leopoldina) tätig waren. Wie die Strahlentherapie so ist auch die Kardiologie ein Beispiel für die gewonnene Standortsicherheit. Die Praxis ergänzt das stationäre (etwa im Leopoldina) durch das ambulante Angebot. Darunter fallen Behandlungen, die ein Krankenhaus nicht durchführt. Kontrolluntersuchungen bei Herz-Rhythmus-Störungen, bei chronischen Herzbeschwerden oder etwa bei Herzschrittmacher-Patienten gehören ebenso zum Alltagsgeschäft wie die Voruntersuchungen für eine stationäre Behandlung.

Ärzte und Bistro

Neben den drei großen Praxen zählen zum MVZ weitere Fachreichtungen wie die Gastroenterologie (Magen,Darm), Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde, Innere Medizin-Rheumatologie, Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Neurochirurgie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, die Pathologie, die Tagesklinik für spezielle Schmerztherapie, eine Praxis für Mund-Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, eine Orthopädische Praxis, eine Praxis für ganzheitliche Orthopädie, die Radiologie und eine Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Ergänzt wird das Angebot im Gesundheitspark noch durch den Reha City Park, ein Sanitätshaus, die Berufsfachschule für Physiotherapie der Hans-Weinberger Akademie, die Krankenpflegeschule, eine Apotheke und das Bistro im Erdgeschoss.

 
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