Wie geht’s weiter mit der Gesundheitsversorgung vor Ort und den großen Fragen der Gesundheitspolitik. Darüber haben die Senioren der IG Metall und von ver.di diskutiert. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di entnommen.
Marietta Eder, zuständige Gewerkschaftssekretärin freute sich über die Einladung. Ver.di fordert, nun endlich die Lehren aus der Pandemie zu ziehen. „Bereits vor dem Virus gab es mehr als genug Reformbedarf. Jetzt ist klar: wir brauchen mehr Personal. In unseren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen,“ so Eder. Die Gewerkschaftssekretärin schilderte, dass diese gesetzliche Personalbemessung zwar im Koalitionsvertrag festgehalten ist: „Die Ungeduld wächst, dass sie nun endlich Realität wird. Wir brauchen sie nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen, sondern auch für uns als Patienten und Bewohnerinnen.“
Eine aktuelle Studie der Hans-Boeckler-Stiftung und von ver.di machte die Gewerkschafter optimistisch. „Wir reden immer über Notstand. Ganz klar ist, dass 300.000 Beschäftigte in die Pflege zurückkehren bzw. wieder in Vollzeit arbeiten würden, wenn die Bedingungen besser wären.“ Wir können also die Zukunft der Gesundheitsversorgung gestalten. „Wir müssen jetzt handeln. Und dies auf allen politischen Ebenen.“
Die Senioren kritisierten die zunehmende Ökonomisierung der Gesundheitsbranche. „Wir brauchen nicht Konzerne, häufig auch Finanzkonzerne, die vor allem die Rendite in den Mittelpunkt rücken. Wir brauchen Gesundheitspolitik als einen der zentralen Pfeiler der Daseinsvorsorge,“ so Wolfgang Ziller.
Angelika Strobl forderte grundlegende Reformen der Sozialversicherung. „Wir müssen die Pflegeversicherung zur Vollversicherung ausbauen. Bei der Krankenversicherung brauchen wir endlich die Bürgerversicherung“, so die ver.di Senioren Vorsitzende. Die Gewerkschafter forderten auch vom Freistaat mehr zu tun. „Es ist Aufgabe der Länder, also auch vom Freistaat, die Investitionskosten zu decken. Hier muss endlich gehandelt werden“, so Eder.
Die Gewerkschafter diskutierten auch über die Versorgung in Schweinfurt. „Wir haben noch wenig Infos, wie es mit Leopoldina und St. Josef weitergeht. Klar ist: wir brauchen eine Gesundheitsversorgung, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Und die wird es nur geben, wenn alle Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen und gute Tariflöhne bekommen“, so alle übereinstimmend. Weitere Diskussionen dazu werden folgen, so die Mitteilung abschließend.