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SCHWEINFURT
Gespräche über Goethe und eine uralte Kultur
Das Wort Mais stammt aus dem Taíno, einer Sprache indigener Gruppen der Karibik, und bedeutet wörtlich „das, was Leben trägt“. Das Künstlerkollektiv tonali will Bewusstsein wecken für die bedrohte Situation dieser uralten Kulturpflanze.
Foto: Sam Fentress, Creative Commons | Das Wort Mais stammt aus dem Taíno, einer Sprache indigener Gruppen der Karibik, und bedeutet wörtlich „das, was Leben trägt“.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 11.05.2017 03:39 Uhr

Zweimal Lemmerich im Mai-Spielplan der Disharmonie: Einmal Bernd und einmal Constanze. Am Freitag, 12. Mai, gibt es um 19.30 Uhr eine Wiederaufnahme von Bernd Lemmerichs Inszenierung der Theaterstücks „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ von Peter Hacks mit musikalischen Beiträgen von Franz Schubert. (Auch am Samstag, 27. Mai, 19 Uhr, Rathaus Euerbach.)

Im September 1786 flieht der 37-jährige Goethe in aller Heimlichkeit aus Weimar. Die Gerüchteküche brodelt. Sollte das Verhältnis zur älteren Charlotte von Stein der Grund sein, der Goethe angeblich verfallen war? Oder genügten dem noch jugendlichen Anarchisten und Newcomer die „Qualitäten“ der alternden Freifrau nicht mehr?

Das Stück aus dem Jahre 1976 gilt als eines der wichtigsten deutschen Bühnenstücke des 20. Jahrhunderts. Es beschäftigt sich mit den Sehnsüchten einer Frau, die ihr Leben in den engen Grenzen der Konvention zu leben hatte, aus diesen ausbricht, um sich zu finden. Der junge Mann, den sie liebt, eben Goethe, schreibt ihr aus Neapel, allerdings nur über das Wetter. Der tragisch-komische Monolog entwickelt sich zu einem packenden Psychogramm und erzählt von einer Frau, die an ihrem Älterwerden verzweifelt.

Darstellerin: Christine Hadulla, Gesang: Erna Rauscher, Klavier: Jutta Müller-Vornehm, Regie: Bernd Lemmerich.

Am Freitag, 19. Mai, ist um 19.30 Uhr wieder das Kollektiv tonali mit Lemmerichs Tochter Constanze zu Gast in der Kulturwerkstatt. Diesmal mit dem Performance-Stück „MAIZ“. Die Lesung in Spanisch und in Deutsch mit Musik und Diskussion befasst sich mit einem uralten, aber inzwischen bedrohten mexikanischen Kulturgut, dem Mais.

Das Wort Mais stammt aus dem Taíno, einer Sprache indigener Gruppen der Karibik, und bedeutet wörtlich „das, was Leben trägt“. Doch längst hat die Technologisierung die Oberhand über das Getreide gewonnen: Gentechnik, Biodiesel und Saatgutoptimierung machen aus dem Kulturgut Mais eine bedrohte Pflanze, so die Ankündigung. In Lateinamerika drohen mit der Kulturpflanze auch jahrtausendealte Traditionen und Bräuche zu verschwinden. Menschen sehen sich gezwungen, ihre Lebenswelten zu verlassen, ihre Familien anderweitig zu ernähren. Die Performance MAIZ zeigt verschiedene Perspektiven rund um das Aussterben der Kulturpflanze Mais. Dabei geht es um die biologische Vielfalt eines Grundnahrungsmittels und um globale Zusammenhänge gleichermaßen. In Zusammenarbeit mit dem Theater an der Disharmonie.

Das Kollektiv tonali ist eine Gruppe spanischsprachiger Künstler aus Köln, die sich mit Entwicklungen in den Ländern Lateinamerikas beschäftigen. Musikalisch wird die Gruppe begleitet von dem mexikanischen Liedermacher Josué Avalos und der Künstlerinnengruppe Riosentí.

 
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