Vielen ist sie als die Frau an der Kasse bei Spiel-, Bastel- und Haushaltswaren Dittmeier bekannt, zuerst an der Schuhstraße, später an der Bleichstraße. Am Sonntag nun ist Emma Dittmeier, geborene Reitzenstein, nach längerer Krankheit im Alter von 89 Jahren gestorben. Geboren wurde sie 1927 in Rimpar. Dort wuchs sie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Metzgerei Hollerbach auf, aus der Bernd Hollerbach, der Trainer der Würzburger Kickers, stammt.
1956 heiratete sie den Geschäftsmann Georg Dittmeier und lebte seitdem in Gerolzhofen. Aus der Ehe gingen die Kinder Renate und Heinrich hervor, die beide Gerolzhofen treu geblieben sind. Den größeren Teil ihrer Zeit verbrachte Emma Dittmeier im Haushalt, war aber immer auch für einige Stunden im Geschäft zu sehen. Ihr Mann Georg starb 1998. In der Bleichstraße lebte sie zuletzt als Vertreterin der ältesten Generation in einem Viergenerationenhaus.
50 Jahre gehörte Emma Dittmeier dem katholischen Frauenbund an, 40 Jahre der Reha-Sportgruppe Gerolzhofen, an deren Übungsstunden sie sich beteiligte, solange es gesundheitlich noch ging. Ihr aktives Leben wurde im Dezember 2014 durch einen Oberschenkelhalsbruch stark eingeschränkt.
Ein großes Erlebnis war für die sehr religiöse Frau jedes Jahr die Wallfahrt von Rimpar zum Kreuzberg. Noch 2016 fuhren sie ihre Kinder zum heiligen Berg der Franken, damit sie wenigstens die Ankunft der Wallleut' sehen konnte.
Emma Dittmeiers großes Hobby war der Garten. Familienangehörige und Freunde schätzten, was sie aus der Küche und dem Backofen hervorzauberte. Nicht verzichten wollte sie auf ihr abendlicher Achtel Rotwein. Die Gestorbene galt als gesellig und war immer für einen Plausch zu haben.
Die Familie Dittmeier gehörte zu den Ersten, die in der Anfangszeit der Städtepartnerschaft Gerolzhofen-Mamers Franzosen als Gäste in ihr Haus aufnahmen. Gleiches galt für die Ungarn aus Elek. Die Tageszeitung schätzte sie sehr. Der Fernseher blieb dagegen so gut wie immer aus.
Der Rosenkranz für Emma Dittmeier wird am Donnerstag, 9. Februar, um 13.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche gebetet. Das Requiem schließt sich um 14 Uhr an gleicher Stätte an, bevor die Gestorbene zu Grabe getragen wird.