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SCHWEINFURT
Geschichten einer Schweinfurterin
Straßenszene in New York City.
Foto: Nina Welch-Kling | Straßenszene in New York City.
oli
 |  aktualisiert: 18.07.2024 02:40 Uhr

Die in New York lebende Fotografin Nina Welch-Kling präsentiert in der kommenden Ausstellung des Kunstvereins Schweinfurt im Kunstsalong der Kunsthalle Schweinfurt, die am 28. Mai eröffnet wird, ausgewählte Bilder ihrer Arbeit als Street Fotografin. Die Ausstellung trägt den Titel „New York Stories“ und zeigt Alltagsmomente in der amerikanischen Metropole. Zuletzt waren ihre Fotos unter anderem in London, Berlin und Sydney zu sehen, so Kurator Michael Pfister in einer Pressemitteilung.

Nina Welch-Kling ist gebürtige Schweinfurterin und studierte nach ihrem Abitur am Olympia-Morata-Gymnasium Kunst am Institute of Art in Chicago und anschließend Architektur an der University of California in Los Angeles. 1995 zog sie nach New York, wo sie als Architektin und Künstlerin tätig war. Vor zehn Jahren kam sie über die Malerei zur Straßenfotografie. „Ursprünglich kreierte ich von meinen Fotografien Ölbilder. Dabei stellte ich fest, dass mir das Fotografieren sehr viel mehr Freude bereitete als das Malen selbst. So hat mich eine Kunst zur nächsten gebracht“, begründet sie diese Entwicklung. Und es war die Straßenfotografie, die sie faszinierte. Dabei hat sie keine bestimmten Bildideen im Kopf, sondern sie hält Ausschau nach ungewöhnlichen Details im Straßenleben.

Personen spielen eine Nebenrolle

„Bevor ich das Haus verlasse, überlege ich mir, in welchem Teil der Stadt das Wetter alltägliche Szenen am besten inszeniert. Interessante Menschen kann ich überall finden, aber ich liebe das Licht. Es kann Gewöhnliches in etwas Besonderes verwandeln“, erklärt sie. Dabei betont sie, dass ihre Fotografien nicht direkt mit der Stadt New York zusammenhängen. Diese Stadt biete natürlich eine fantastische Kulisse. Aber es käme für sie und ihre Arbeit auch jede andere Stadt auf der Welt in Frage.

Ihre Fotografien sind Lichtspielereien, in denen Personen eine Nebenrolle spielen und in der Regel anonym gehalten werden. Sie zeigen oft Fragmente mit einer Geste oder einem Detail, das aus dem Alltagsbild herausragt. Das Gesamtbild lässt den Betrachtenden den nötigen Raum, um die eigene Fantasie zu aktivieren.

Straßenfotografie zeichnet sich durch Authentizität und Unmittelbarkeit aus, Straßenfotografie erzählt Geschichten und macht eine Fiktion aus Elementen, die in der realen Welt zu finden sind. Es sind immer Momentaufnahmen, die das Hier und Jetzt festhalten. Im 20. Jahrhundert hat sich die Straßenfotografie als eigenständige Kunstform entwickelt. Dabei werden meist Menschen, Architektur, Straßenszenen und städtische Landschaften abgebildet, um die Dynamik, Emotionen und sozialen Interaktionen des Stadtlebens festzuhalten. Die Straßenfotografie ist nicht inszeniert und zeichnet sich durch ihre Authentizität und Unmittelbarkeit aus. Nina Welch-Kling gehört spätestens seit dem Erscheinen ihres in der Fotoszene vielbeachteten Bildbands „Duologues“ zu den international bekannten Namen der Street Photography.

Zwei Fotos zu einem Diptychon

In ihrem Buch ergänzt sie die Straßenfotografie um einen neuen künstlerischen Aspekt: Sie vereint jeweils zwei Fotografien zu einem festen Diptychon und erschafft dadurch einen visuellen Dialog zwischen zwei Bildern, der beim Betrachten neue Dimensionen eröffnet.

„Als ich vor gut einem Jahr zufällig im Internet ihre Bilder entdeckte, reifte bei uns im Vorstand schnell die Idee einer Fotoausstellung. Bereits bei der ersten Kontaktaufnahme ließ sich Nina Welch-Kling für eine Ausstellung in ihrer Heimatstadt begeistern. Nun freuen wir uns sehr auf die New York Stories und sind überzeugt, dass die Ausstellung auf große Resonanz stoßen wird – nicht zuletzt, weil Nina Welch-Kling ihre Bilder zum ersten Mal in ihrer Heimatstadt zeigt“, erklärt Kurator Michael Pfister.

Viele Angebote während Ausstellung

Nina Welch-Kling wird im Vorfeld der Ausstellung für Interessierte eine Tour durch die Schweinfurter Innenstadt anbieten, um die Arbeitsweise einer Street Fotografin in der Praxis erlebbar zu machen. Die beiden besten Bilder der Teilnehmer werden vom SKF Fotokreis Schweinfurt und von Nina Welch-Kling prämiert. Die Details werden in Kürze auf der Homepage des Kunstvereins (www.kunstverein-schweinfurt.de) bekannt gegeben. Dort werden auch ab Anfang Mai Fotos von Nina Welch-Kling mit Motiven aus Schweinfurt veröffentlicht. Darüber hinaus wird sie auf Initiative von Tiffany Baysden, der Kunstlehrerin des Olympia-Morata-Gymnasiums und ihrer ehemaligen Lehrerin Johanna Bonengel, kunstinteressierten Schülerinnen ihre Bilder erläutern und über ihre Arbeit als Fotokünstlerin berichten.

Erneut wird der Kunstverein mit dem Schweinfurter Stadttheater kooperieren und ab September mit Beginn der neuen Spielzeit Fotos auch in der Theaterspielstätte im evangelischen Gemeindehaus zeigen. „Wir sind dem Intendanten des Schweinfurter Stadttheaters Christof Wahlefeld sehr dankbar, dass wir die Werke im Anschluss an die Ausstellung im Kunstsalong somit auch den Theaterbesuchern zeigen können“, freut sich Michael Pfister.

New York Stories, Fotografien der New Yorker Künstlerin Nina Welch-Kling sind im Kunstsalong des Kunstvereins in der Kunsthalle Schweinfurt von 28. Mai bis 25. August zu sehen. Kurator Michael Pfister. Die Kunsthalle hat täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Donnerstag bis 21 Uhr. Informationen unter www.kunstverein-schweinfurt.de

Gesehen in einem New Yorker Warteraum.
Foto: Nina Welch-Kling | Gesehen in einem New Yorker Warteraum.
 
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