Mehrheitlich per Rad angereist, wurden 22 Mitglieder des Gesangvereins Grettstadt von den Museumsführern Bernhard Ludwig und Helmut Siefritz im Gadenmuseum Gochsheim in Empfang genommen und zunächst im Gadenhof über die Geschichte und Funktion der Gaden informiert.
36 Parzellen entstanden ab 1200 und wurden als Vorratshäuser an die örtlichen Bauern vergeben. Irgendwann verloren die Gaden ihre Funktion und sollten nach dem 2. Weltkrieg sogar abgerissen werden, da sie vom Zerfall bedroht waren. Bürger setzten sich für den Erhalt der Gaden ein. Die Gemeinde erwarb 1977 das Areal und erhielt einen staatlichen Zuschuss von 660.000 DM für die Renovierung, die sich bis 1980 hinzog. Der Historische Förderkreis wurde gegründet und richtete in einigen Parzellen das Reichsdorfmuseum ein. Nach und nach kamen neue Themenbereiche dazu, so das Fahrrad- und Fahrzeugmuseum und die Druckerei. Auch für die Zukunft hat man noch viele Pläne.
Die Sangesfreunde wurden in zwei Gruppen in verschiedene Abteile des Museums geführt und bekamen dort fundierte Informationen. Während draußen tropische Temperaturen herrschten, war es in den Gaden selbst angenehm kühl, auch im Gadenkeller, wo man sich nach eineinhalb Stunden einfand und aus Beste bewirtet wurde.
Während der Führung und im Keller erinnerten sich manche Teilnehmer an Dinge, denen sie in ihrer Jugend ebenfalls begegnet waren, von den Demmelbrettern beim Zwiebeltreten bis hin zu den Schusterutensilien, da es in jedem Dorf mehrere Schuster gab.
Obwohl im Museum bereits sehr viel zu sehen ist, lagern nochmal genauso viele Antiquitäten außerhalb der Gaden und warten darauf, dass weitere Räumlichkeiten geschaffen werden, um die Dinge ausstellen zu können. Sie wurden dem Museum von Gochsheimern überlassen und stellen einen historischen Schatz dar.
Irgendwann mussten die Grettstadter die Heimfahrt antreten, voller Dankbarkeit für die interessanten Ausführungen und die gute Verköstigung.
Ach ja, und da war sie wieder, die Sommerhitze.
Von: Peter Volz (für den Gesangverein 08 Grettstadt)