Im Altort von Rügshofen soll weiterer Wohnraum entstehen. Der Stadtrat stimmte in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend einer Bauvoranfrage zu, wonach in der Hauptstraße im ersten Anwesen auf der linken Seite ein rückwärtiges Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll.
Geplant ist, die bestehende Scheune an der Nordseite im Hof abzureißen und an gleicher Stelle ein zweigeschossiges Gebäude mit Pultdach zu errichten. Im neuen Gebäude sollen im Erdgeschoss Technik-, Hobby- und Gemeinschaftsräume entstehen. Im Obergeschoss sind drei kleine Wohnungen vorgesehen.
Erschließung vom Norden her
Der Zugang zum neuen Haus soll über die Straße "Dorfäcker" erfolgen, die an der Nordseite des Dorfes verläuft. Auf der nördlichen Grundstücksseite sollen außerdem Carports für elf Autos und Abstellräume mit Pultdach errichtet werden, die ebenfalls über "Dorfäcker" zu erreichen wären. Am bestehenden modernen Wohnhaus-Anbau sind noch zwei neue Balkone auf der Westseite angedacht.
Zweiter Bürgermeister Erich Servatius sprach für die SPD-Fraktion von einer "Belebung des Altorts". Es sei immer zu begrüßen, wenn neuer Wohnraum geschaffen werde. Auch Burkhard Wächter in seiner Eigenschaft als stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender bezeichnete die Pläne als "positive Geschichte". Der gesamte Stadtrat sah dies ebenso und stimmte der Bauvoranfrage einmütig zu.
Projekt im Lohmühlenweg
Bei einer weiteren Bauvoranfrage ging es um den Bau einer Betriebsleiterwohnung mit angegliederter Praxis für Psychotherapie im Lohmühlenweg auf dem großen Grundstück zwischen dem Anwesen Koppelt und der ehemaligen Tierarzt-Praxis von Volker Döring. Aktuell befindet sich auf dem Grundstück nur eine große leerstehende Gewerbehalle. Geplant ist, diese Halle zukünftig an ein fremdes Gewerbe zu vermieten.
Der Grundstückseigentümer plant im südlichen Grundstücksbereich – hinter der Gewerbehalle in der Nähe des Volkach-Bachs – den Neubau eines eigengenutzten Wohnhauses in eingeschossiger Bauweise. Dem Wohnhaus angegliedert ist laut Plan ein Anbau, ebenfalls in eingeschossiger Bauweise mit Pultdach, der als Praxis für Psychotherapie genutzt werden soll.
"Grundsätzliches Problem"
Das Bauvorhaben ist nicht unproblematisch. Der dort geltende Bebauungsplan als allgemeines Gewerbegebiet schließe die Nutzung für gesundheitliche Zwecke aus, betonte Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann. Für die Praxis wäre also eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans zu erteilen. Das Herstellen einer Wohnung für Betriebsinhaber oder Betriebsleiter hingegen sei dann erlaubt, sofern diese dem Gewerbebetrieb zugeordnet und dem Gewerbe gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sei.
Burkhard Wächter (CSU) sprach von einem "grundsätzlichen Problem" in Gerolzhofen: Es gebe inzwischen zu viele Wohnhäuser in den Gewerbegebieten. Dabei sei eine Betriebsleiter-Wohnung eigentlich nur dann erlaubt, wenn dort rund um die Uhr Dienstleistungen angeboten werden oder der Betriebsleiter zur Überwachung des Gewerbes anwesend sein muss. Im konkreten Fall sei dies aber nicht gegeben, so Wächter, weshalb die CSU-Fraktion die Bauvoranfrage ablehnen werde.
Mehrheit ist dagegen
Auch Günter Iff (Freie Wähler) äußerte Kritik. Das geplante Wohnhaus habe negative Auswirkungen auf die angrenzenden Nachbargrundstücke und würde, falls es tatsächlich gebaut werde, die Entwicklung des gesamten Gebietes stören, sagte er. Denn angesichts der vielen Freiflächen dort könne man hier vielleicht "etwas Größeres" planen.
Letztlich wurde die Bauvoranfrage mit 7:13 Stimmen abgelehnt. Dagegen waren Bürgermeister Thorsten Wozniak und geschlossen die Fraktionsmitglieder von CSU und Freie Wähler. Zustimmung kam hingegen von SPD und Geo-net.
Die abgelehnte Bauvoranfrage wird nun, wenn der Bauherr dies wünscht, an das Landratsamt Schweinfurt als Baugenehmigungsbehörde weitergeitet.