
Ein Happyend blieb bei der dritte Auflage der Garten- und Hofflohmärkte am Sonntag in Gerolzhofen aus. Während wärmende Sonnenstrahlen die unzähligen Schnäppchenjäger und Raritätensammler kurz nach dem Mittagessen auf der kurzweiligen und unterhaltsamen Bummelmeile begleiteten, bereiteten zwei Stunden später kräftige Regenschauer und böiger Wind dem quirligen Treiben in der ganzen Stadt an den meisten Standorten ein jähes Ende.
Die Wetterkapriolen sorgten für Enttäuschung auf breiter Front, dabei hatte doch alles so gut angefangen. Über 50 private Höfe, Gärten und Garagen hatten ihre Pforten geöffnet. An den Basarstandorten herrschte reges Treiben. Hunderte von Menschen erlebten auf der Trödel-Meile, dass Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens geworden ist. Viele Gäste hatten zur Orientierung einen Flyer in der Hand, auf dem die Standorte der Trödel-Meile im Stadtplan verzeichnet waren.

Isabel Schmitt aus Gerolzhofen inspiziert mit ihren beiden Kindern eine Bücherkiste. "Ich suche Drachenmeister Band sieben aufwärts", nennt sie ihre Beweggründe. Die Bände eins bis sechs hat man sich schon bei der Sommerleseaktion in der Stadtbibliothek ausgeliehen und dabei ist ihre Tochter auf den Lesegeschmack gekommen. Die kleine Leseratte "hätte gerne mehr vom Drachenmeister", lacht Isabel Schmitt. Ihr Motto: "Lesen ist eine Grundkompetenz, die man erlernen sollte." In der Hermann-Löns-Straße wird die Familie gerade nicht fündig, also geht es weiter zum nächsten Hofflohmarkt.
Sonja White ist auf der Suche nach einem Geschenk für ihre zweijährige Nichte. Sie hat einen Korb mit Teddybären entdeckt und inspiziert die Kuscheltiere. "Der Teddy muss waschbar sein", ist eines von mehreren Kriterien, die sie sich auferlegt hat. "Qualität ist wichtig." Außerdem interessiert sie die angebotene Kleidung. "Es ist ja vieles von früher wieder modern", erklärt sie. Eigentlich wollte die Gerolzhöferin selbst aktiv mit einem Stand teilnehmen, aber "mir fehlten Kleiderständer und andere Utensilien". Flohmärkte sieht sie als tolle Alternative zum Neukauf. "Das kann ich jedem empfehlen." Deshalb wünscht sie sich mehrere Veranstaltungen dieser Art im Jahr.

Für Eileen Falk, die zum zweiten Mal als Standbetreiberin zusammen mit Ehemann teilnimmt, haben die Garten- und Hofflohmärkte mehrere Vorteile: "Es macht riesig Spaß und man kann dabei etwas verdienen." Ausrangierte Klamotten und Schuhe, ausgediente Elektrogeräte und vieles mehr aus dem Haushalt sind an ihrem Stand zu entdecken. Ihr Fazit nach der Auftaktstunde: "Es ist schon sagenhaft, wie viele Leute hier unterwegs sind und alle sind so nett."

Maria-Charlotte Kanz aus Geusfeld sitzt in einem Gartenhäuschen und strickt. Als leidenschaftliche Bastlerin verkauft sie ihre selbstgemachten kleinen Kunstwerke: Schlüsselanhänger, Stirnbänder, Mützen und andere "Kleinigkeiten". "Das ist mein Hobby", harrt sie geduldig aus, das Geschäft könnte besser sein. "Es läuft etwas schleppend, in der heutigen Zeit sowieso."
Sonja Heß ist mit Familie und Freundin aus Schweinfurt angereist. Auf der Suche nach Schnäppchen hat die gebürtige Gerolzhöferin nichts Besonderes im Auge. Ihr Beuteschema: "Immer das, was mich besonders anspricht, und dann wird verhandelt." Vorausschauend hat sie ihren Regenmantel im Handgepäck, den sie am Nachmittag gut gebrauchen kann.