
Der Landkreis Haßberge hat seine ablehnende Haltung gegen die Wiedereinführung von Altkennzeichen nun doch aufgegeben. Mit 43 von 56 Stimmen befürwortete der Kreistag am Montagnachmittag, dass im Gebiet des Landkreises Haßberge neben dem Standard-Kennzeichen HAS bald auch die Kennzeichen der ehemaligen Kreisstädte Hofheim (HOH), Ebern (EBN) und Gerolzhofen (GEO) ausgegeben werden.
Nach den Vorberatungen im Kreisausschuss war diese Entwicklung schon absehbar gewesen. Offenbar war der politische Druck auf die Kreisräte zu groß geworden – zumal in den angrenzenden Landkreisen die Retro-Kennzeichen inzwischen eingeführt wurden und sich großer Beliebtheit erfreuen. So gibt es bereits deutlich über 1000 Fahrzeuge, die wieder mit dem Kennzeichen GEO auf den Straßen unterwegs sind.
Landrat Rudolf Handwerker machte in der jüngsten Sitzung aus seinem Herzen keine Mördergrube. Kaum ein anderes Thema habe in letzter Zeit so viel Aufmerksamkeit erweckt. Er halte die Wiedereinführung der Kennzeichen aber nach wie vor für eine „falsche Entwicklung“. Allerdings befürchte er, dass die Zulassung der Altkennzeichen zum zentralen Thema des bevorstehenden Kommunalwahlkampfs werde. „Und das ist das Thema wirklich nicht wert“, sagte der Landrat.
Mit der aktuell vom Bundesverkehrsministerium veröffentlichten neuen Regelerweiterung, wonach bei einem Umzug ein Kfz-Halter sein bisheriges Kennzeichen jetzt sogar in einen anderen Landkreis oder gar Bundesland mitnehmen kann, werde die alte Ordnung der Ortskennzeichen letztlich komplett aufgegeben, sagte der Landrat. „Aus dem Kennzeichen wird man dann künftig nicht mehr auf die Herkunft des Halters schließen können.“
Auf eine Verständnisnachfrage von Kreisrat Emil Däschner erläuterte Handwerker, dass er in seiner Eigenschaft als Landrat (und damit als Leiter des Landratsamtes als staatliche Behörde) den entsprechenden Antrag stellen wird. Der Kreistag sei in dieser Angelegenheit kein beschließendes Gremium. Er habe, so Handwerker, den Kreistag nur zur Meinungsbildung befragt.
Über die Regierung von Unterfranken wird nun ein Antrag beim Bayerischen Wirtschaftsministerium gestellt, der an das Bundesverkehrsministerium weitergeleitet wird. Wegen der aktuellen Ausgliederung des Verkehrsressorts aus dem Wirtschaftsministeriums ins Innenministerium wird sich dies vermutlich verzögern. Deshalb rechnet man im Landratsamt frühestens ab Februar 2014 mit den neuen Altkennzeichen.
Für die Reservierung der neuen Altkennzeichen muss erst noch die EDV im Landratsamt Haßfurt fit gemacht werden. Der Start wird in der Zeitung bekannt gemacht.
Für Fahrzeughalter aus dem Landkreis Haßberge, die sich für ein GEO-Kennzeichen interessieren, wird es laut Landrat Handwerker in Absprache mit dem Landratsamt in Schweinfurt bestimmte Zahlen- und Buchstabenkombinationen geben, die nur für die Haßberge bereitgestellt werden.
Ich habe es trotzdem in Gerolzhofen initiiert, zuerst im Stadtrat Gerolzhofen und später hat dann auch der Kreistag Schweinfurt und der Landrat zugestimmt.
Warum die Mühe und der Zeitaufwand?
Wir versuchen in Gerolzhofen seit langem ein Stadtmarketing für unsere Kleinstadt auf die Beine zu stellen. Wir brauchen aktive Bürgerinnen und Bürger die sich mit dem Ort und der Region identifizieren. Und wir wollen Menschen von außerhalb auf unser Städtchen aufmerksam machen.
Beides erreichen wir mit dem GEO! Bereits mehr als 1000 Autos wurden umgemeldet, das heißt mehr als 1000 Personen identifizieren sich sehr stark mit Gerolzhofen und zeigen dies nach außen.
Das kostet weder der Stadt Gerolzhofen noch dem Lankdreis Schweinfurt Geld, kein Steuergeld wird verschwendet. Zudem macht es v ielen Menschen Freude!
Ist doch eine prima Sache!
Thomas Vizl, Gerolzhofen
Eigentlich dürfte ein Kennzeichen nur in einem Landkreis gültig sein - und da GEO schon im Lkr. SW vergeben ist, dürfte es nicht nochmal vergeben werden.
Sonst gibt's ja nur noch absolutes Chaos!
Wer übrigens glaubt, nur "Ewiggestrige" möchten die alten Kürzel (wieder-)haben, der täuscht sich gewaltig. Denn gerade viele junge Leute möchten Berichten und Gesprächen zufolge das Kennzeichen "ihrer" Stadt auf dem Nummernschild haben...
Viele Grüße aus Bischbrunn,
H. Köhler
Ich selbst bin ein paar Tage nach dem Ende des Lkr. GEO geboren worden - und geschätzt 90% der Fahrer und Fahrerinnen von Autos mit GEO-Kennzeichen sind deutlich jünger als ich!
Ansonsten bliebe uns nur eine Hoffnung...
Auch wichtig: Lokalredakteure, die darüber berichten.
und die dann in sämtlichen Geschäften auslegen, am besten auf dem Marktplatz nen Stand aufstellen und während dem Markt aktiv Unterschriften sammeln - und das dann am besten in LOH, MAR, KAR und GEM!
Wenn dann wirklich so viele unterschreiben, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Landrat anders entscheidet als in Haßfurt - er will schließlich wiedergewählt werden!
es gibt halt immer noch welche die das Rad zurückdrehen wollen
Mittlerweile gelten solche Landkreise als rückständig, die die Wunschkennzeichen nicht einführen wollen.
Lasse mich ja gerne überzeugen, aber ich sehe einfach kein Argument, dass für diese Einführung der alten Kennzeichen spricht.