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Gerolzhofen
Genossen 800 Meter unter der Erde
Die Reisegruppe des SPD-Ortsvereins Gerolzhofen vor der Elisabethenburg in Meiningen.
Foto: Hartmut Bräuer | Die Reisegruppe des SPD-Ortsvereins Gerolzhofen vor der Elisabethenburg in Meiningen.
Bearbeitet von Norbert Finster
 |  aktualisiert: 30.09.2019 02:11 Uhr

Die Tradition der jährlichen Kulturreisen der Gerolzhöfer SPD führte diesmal die große Reisegruppe nach Meiningen und in das Erlebnis Bergwerk Merkers. Hervorragend von Anne Hauck und Angelika Kneuer vorbereitet, erlebten 51 Teilnehmer einen imposanten, mit erfreulichen und nachdenklichen Informationen und Eindrücken gespickten Reisetag, schreibt Altbürgermeister Hartmut Bräuer in einer Pressemitteilung der SPD.

2. Bürgermeister Erich Servatius begleitete die Reisegruppe und begrüßte mit den besten Tageswünschen die Mitglieder des Ortsvereins und wie bereits aus den Vorjahren gewohnt, eine Vielzahl von Gästen aus der Bürgerschaft.                                                                                                                              

Ein profilierter Stadtführer stellte Meiningen, nur eine gute Autostunde von Gerolzhofen entfernt, im Detail vor. Teils mit dem Bus, wegen der riesigen Ausdehnung der Meininger Gemarkung, und teils zu Fuß in der Altstadt, erfuhren die Gerolzhöfer Interessantes zur Geschichte der Stadt und zu Kunst und Kultur. Die Entwicklung von der ehemaligen gräflichen Residenzstadt ist bis in die heutige Zeit als Kreisverwaltungssitz zu spüren. Reich an berühmten Persönlichkeiten,  die hier lebten und wirkten - wie Brahms, Bechstein und Rudolf Baumbach - hauchte der versierte Stadtführer über deren Biografien  manchem Denkmalgebäude Leben ein und versetzte die Reiseteilnehmer in zurückliegende glorreiche Epochen.

Besonders beachtlich ist die Bilanz der heutigen Situation. 30 Jahre nach der Wende prosperiert Meinigen. Die Stadt zählt insgesamt 24 000 Einwohner, hat eine enorme Dichte gewerblicher Betriebe und ist deshalb zu Recht stolz auf die gute wirtschaftliche Situation Ein Jammern und Beklagen der heutigen Situation war nirgends zu hören. Beeindruckt von der enormen Aufbauleistung führte die Reisegruppe die Tour  40 Kilometer weiter nach Merkers, in die Welt des weißen Goldes.

2500 Jahre Kaligeschichte in Thüringen beindruckte alle Reiseteilnehmer. Nach gut drei Stunden Besichtigung war allen Besuchern klar, warum dieses Bergwerk offiziell Erlebnisbergwerk tituliert wird. Tief unter den grünen Hügeln der Rhön haben die Kräfte der Natur in Jahrmillionen eine faszinierende Kristallwelt geschaffen. 500 Meter fuhr die Reisegruppe mit dem Förderkorb in die Tiefe und weitere 7,5 Kilometer mit modernen Fahrzeugen durch ein Labyrinth von Gängen, Schächten und Höhlen bis zu einer Teufe Tiefe von 800 Meter.

Mitarbeiter des Unternehmens Kali und Salz begleitete die Gruppe mit fachkundigen Erklärungen. So erlebten die Teilnehmer die Technik zum Anfassen und sahen auch den Kalibergbau von früher. Die tägliche Abbauleistung ist heute, dank der modernsten Technik, enorm und versorgt weltweit die Landwirtschaft mit mineralischem Dünger. Ein besonderes Highlight ist der riesige unterirdische Konzertsaal. 500 Meter unter Erde können 1400 Besucher hier eine Akustik vom Feinsten erleben. So mancher der Reiseteilnehmer nahm sich fest vor, sich dieses besondere Musikerlebnis zu gönnen.

Bei vielen Teilnehmern erzeugte der Blick in die jüngste deutsche Vergangenheit Entsetzen. Beim Besichtigen des Historischen Goldraumes bewegten sie sich auf den Spuren des legendären Reichsbank- Schatzes. Von französischen Zwangsarbeitern informiert,  wurde am 4. April 1945 dieses bombensichere Geheimversteck von der amerikanischen Armee entdeckt. In Milliardenhöhe wurden dubiose Goldbestände und geraubte Kunstgegenstände gebunkert und diese sollten sogar in den letzten Kriegstagen durch Sprengung vernichtet werden. Aufrechte Bürger von Meiningen und Umgebung zerstörten unter Lebensgefahr gerade noch rechtzeitig die bereits installierten Sprengeinrichtungen.

Eine wirklich imposante Erlebnis-und Kulturreise, ging nach einem gemeinsamen Abendessen zu Ende.  Das Resumé der Teilnehmer mündete in der Bitte an Anne Hauck und Angelika Kneuer, diese Erlebnisfahrten auch künftig fortzuführen. Hauck deutete an, dass auch im kommenden Jahr anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der Gerolzhöfer SPD wieder ein solcher Ausflug geplant sei.

 
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