Sie waren zeitweise befreundet und widmeten sich beide der orientalisierenden Poesie: Friedrich Rückert und August von Platen. In Kooperation mit der Rückert-Gesellschaft findet am Sonntag, 20. September, um 11 Uhr, im Museum Georg Schäfer ein Vortrag unter dem Titel „Als Salamander gelebt in Hafis Liedergluth – Friedrich Rückert und August von Platen“ statt, der sich mit den beiden Dichtern beschäftigt. Referent ist Gunnar Och, Literaturwissenschaftler an der Universität Erlangen.
Als Brüder ziehen sie gemeinsam durch die Literaturgeschichte – ganz gleich, ob man sie nun beide feiert oder ablehnt oder den einen auf Kosten des anderen profiliert. Immer steht das „und“ zwischen ihren Namen, immer nennt man sie in einem Atemzug, immer stellen sich Vergleiche ein. Es gibt dafür gewiss gute Gründe, handelt es sich doch um zwei fränkische Dichter, die zumindest zeitweise einander freundschaftlich verbunden waren und beide in der Nachfolge Goethes das Feld der orientalisierenden Poesie bestellten.
Aber wie weit reichen solche Gemeinsamkeiten, und was vermag der Vergleich tatsächlich zu leisten? Wird er den spezifischen Profilen der Autoren gerecht oder verwischt er nur deren Konturen? Der Vortrag geht diesen Fragen nach, in der Hoffnung, eingeschliffene Vorurteile korrigieren und neue Akzente setzen zu können.