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SCHWEINFURT
Gemeinsam die Region voranbringen
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 09.04.2018 02:31 Uhr

Die Weichen sind gestellt: Stadt und Landkreis Schweinfurt wollen ihren öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) künftig gemeinsam organisieren und erledigen. Für die Bürger soll damit das Busfahren attraktiver und für die jeweiligen Verwaltungen der ÖPNV wirtschaftlicher werden.

Der Kreisausschuss gab der Verwaltung in einer außerordentlichen Sitzung am Donnerstag grünes Licht, eine entsprechende Zweckvereinbarung mit der Stadt Schweinfurt auszuhandeln. Bindeglied zwischen den beiden Gebietskörperschaften wird ein gemeinsamer Nahverkehrsbeauftragter sein, der den gesamten ÖPNV in Stadt und Landkreis koordinieren wird. Jede Kommune behält allerdings die Hoheit über ihre Aufgaben.

„Der gemeinsame Nahverkehrsraum bietet die Chance, im öffentlichen Personennahverkehr zusammenzuwachsen und die Region aufzuwerten“, verdeutlichte Michael Graber, der ÖPNV-Beauftragte des Landkreises. Die Stadtverkehre, die auch in den Landkreis fahren, werden in ihrem bisherigen Umfang erhalten bleiben, könnten künftig aber besser mit dem Regionalverkehr verbunden werden. Mit fünf Millionen Fahrplankilometern wird dann ein doppelt so großer Nahverkehrsraum entstehen.

Die Vorteile liegen für den ÖPNV-Beauftragten klar auf der Hand: Ein gemeinsamer Nahverkehrsplan erhöhe die Qualität des Angebots und ermögliche ein wirtschaftlicheres Arbeiten. Und für den Fahrgast sei ein einheitlicher Tarif ebenfalls von Vorteil.

Über den Tellerrand schauen

Für CSU-Fraktionssprecher Friedel Heckenlauer ist dieser Zusammenschluss der richtige Weg, um die Region voranzubringen. Denn „nur wenn es gelingt, über den Tellerrand zu schauen, haben wir eine Zukunft“. Er hofft deshalb, dass auch die Stadt Schweinfurt erkennt, dass die Entwicklung des Raumes nur gemeinschaftlich vorangetrieben werden könne.

„Wir können diese große Aufgabe nur gemeinsam lösen“, pflichtete SPD-Sprecher Hartmut Bräuer bei. Für die Landkreis-Bürger sei dieser Verbund immens wichtig angesichts des zunehmenden Verlusts an Infrastruktur vor allem auf den Dörfern an der Peripherie.

Vorbehaltlose Zustimmung zu dem Projekt gab es auch von den Freien Wählern. Ewald Öftering sieht mit dem gemeinsamen Nahverkehrsraum den Anfang gemacht. Wenn dies funktioniere, könne man den regionalen Verkehrsverbund angehen. Für Grünen-Sprecher Walter Rachle ist es ein „epochaler Schritt“. Er hofft, dass es dadurch nun auch Verbesserungen für den Fahrgast im Tarifangebot gibt.

Landrat Florian Töpper trat ein bisschen auf die Euphoriebremse: Es seien noch etliche Schritte bis zu einem gemeinsamen Nahverkehrsraum zu machen. Er ist jedoch überzeugt, dass dieser für Stadt und Landkreis von großem Nutzen ist.

 
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