Der Landtag habe ermöglicht, Gemeinderatssitzungen in Hybrid-Form durchzuführen, informierte Kolitzheims Bürgermeister Horst Herbert den Gemeinderat in der vergangenen Sitzung. Das heißt, dass ein Teil der Gemeinderatsmitglieder und auch die Zuhörer im Sitzungssaal anwesend sein können, der andere Teil ist von zuhause per Video zugeschaltet. Vorgabe dabei sei, dass Sitzungsleiter und Schriftführer im Sitzungssaal anwesend sein müssen und Zuhörer nicht an der Video-Konferenz teilnehmen können.
Bevor man daran gehe, die Möglichkeiten der Hybrid-Sitzungen zu realisieren, was mit erheblichem Aufwand verbunden sei, wollte der Bürgermeister ein Stimmungsbild unter den Gemeinderäten erheben, wie sie zu dieser Möglichkeit stehen. Die Begeisterung des Gremiums hielt sich in Grenzen: Dieter Dietz merkte an, dass nicht jeder Gemeinderat einen Laptop mit Kamera habe, Berthold Pfaff gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass spätestens zum Jahresende die Sitzungen wieder wie gewohnt stattfinden könnten, von daher lohne sich der erhebliche Aufwand nicht. Matthias Schöpf gab zu bedenken, dass in der Video-Konferenz alles festgehalten werde, und man sich dadurch vielleicht aus Sorge, Fehler zu machen, die nicht mehr korrigiert werden können, in seiner Meinungsäußerung gehemmt fühlen könnte.
Die Möglichkeit, per Video teilzunehmen, hat auch Vorteile
Es gab aber auch andere Stimmen, so argumentierte Johanna Wieland, dass die Hybrid-Sitzung auch Vorteile haben könne, etwa wenn für die Zeit der Sitzung Kinderbetreuung organisiert werden müsste. Und Norbert Weissenseel fand, dass man mit der Gemeinderatssitzung als Videokonferenz auch Vorbild sein könne: der Staat plädiere schließlich dafür, dass man daheim bleibt, Abstand hält, "und wir treffen uns, obwohl es andere Möglichkeiten gibt", so Weissenseel.
Der Gemeinderat schloss sich aber schließlich dem Vorschlag des Bürgermeisters an, zunächst an den Präsenzsitzungen unter den bisher schon eingehaltenen Hygieneregeln festzuhalten und die weitere Entwicklung abzuwarten. Den Lindacher Gemeinderäten gab der Bürgermeister als "Hausaufgabe" mit, sich mögliche Straßennamen für das dortige Baugebiet zu überlegen.
Bau des Fernwärmenetzes geht langsam voran
Peter Dietrich fragte nach, wie es um den Baufortgang des Fernwärmenetzes in Unterspiesheim stehe. Laut Bürgermeister Horst Herbert gehe die Baustelle langsam voran, dies sei aber auch schwierigen Bedingungen geschuldet. In der weiteren Aussprache informiert Eric Dittmann, dass die Verzögerungen damit zu tun hätten, dass die zuerst beauftragte Baufirma Konkurs angemeldet hätte, mit der neuen Firma gehe es gut voran. Michael Ortner informierte, dass demnächst auch ein Treffen mit Vertretern der Gemeindeverwaltung geplant sei, um über den aktuellen Stand zu berichten. Johann Duczak informierte, dass die Überlandzentrale Lülsfeld an der Bauverzögerung nicht Schuld habe, da sie erst tätig werden könne, wenn die Bauarbeiten entsprechend fortgeschritten seien.
Aus dem Stegreif wusste der Bürgermeister nicht zu berichten, wie es um die Planungen des Fußgängerwegs zum Friedhof vom Schweinfurter Weg aus entlang der Unterspiesheimer Straße steht. Er bat die Gernacher Gemeinderäte, sich an den Bauhof zu wenden.