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Kolitzheim
Gemeinderat Kolitzheim: Wohin mit dem Neubau der Grundschule?
Dieses Schulhaus in Unterspiesheim müsste abgerissen werden, auf dem frei werdenden Gelände könnte das neue Schulgebäude entstehen. Der Gemeinderat will möglichst in seiner nächsten Sitzung über den Schulstandort entscheiden.
Foto: Architekturbüro Papistella | Dieses Schulhaus in Unterspiesheim müsste abgerissen werden, auf dem frei werdenden Gelände könnte das neue Schulgebäude entstehen.
Bearbeitet von Erhard Scholl
 |  aktualisiert: 17.12.2022 02:53 Uhr

In der Kolitzheimer Gemeinderatssitzung gab es drei Hauptpunkte: Erstens Informationen zur Grundlage für die Entscheidung des Gemeinderats, an welchem Standort der geplante Neubau der Grundschule realisiert werden soll, zweitens Informationen zum aktuellen Stand des Breitbauausbaus (Glasfasernetz) und drittens die Feststellung des Jahresabschlusses für die Wasserversorgung und die Photovoltaik-Anlagen.

Stefan Paptistella, Chef des gleichnamigen Architekturbüros, das mit der Untersuchung möglicher Standorte für den Neubau der Grundschule beauftragt war, stellte die Vor- und Nachteile der Standorte Unterspiesheim, Herlheim und Kolitzheim vor.

Vor- und Nachteile Schulstandort Unterspiesheim

Für Unterspiesheim spricht, dass es der größte Ort der Gemeinde ist, somit weniger Fahrten mit dem Schulbus anfallen. Die Infrastruktur ist vorhanden, es wäre kein weiterer Flächenverbrauch im Außenbereich nötig, ein Bebauungsplan und die Grundstückserschließung wären nicht notwendig.

Nachteile von Unterspiesheim als Standort sind zum einen, dass der Abbruch des vorhandenen Schulgebäudes nicht förderfähig ist. Erweiterungsmöglichkeiten in die Fläche sind eventuell eingeschränkt, eine Aufstockung wäre aber möglich. Zu bedenken bleibt zum anderen eine eventuelle Lärmbelästigung durch den benachbarten Raiffeisen-Agrarbetrieb.

Was für und gegen Herlheim spricht

Für Herlheim als Standort spricht, dass die größere Grundstücksfläche spätere Erweiterungsmöglichkeiten bietet und der Sportplatz benachbart ist und eventuell mitbenutzt werden kann. Nachteilig sei, dass kein Flächennutzungsplan und kein Bebauungsplan vorhanden ist. Auch die Verkehrserschließung ist nicht vorhanden, ebenso fehlt es an der Versorgungs-Erschließung und es wäre eine Flächenversiegelung im Außenbereich nötig. Da Herlheim der kleinste Ort der Gemeinde ist, würden mehr Schulbusfahrten anfallen.

Was in Kolitzheim gemacht werden müsste

Auch in Kolitzheim müsste ein Flächennutzungs- und Bebauungsplan erstellt und die Verkehrserschließung verbessert werden. Für Kanal, Wasser, Strom und Glasfaser müsste eigens gesorgt werden, der Neubau erfordert zudem eine Flächenversiegelung im Außenbereich. Zu bedenken wären eventuell Lärmimmissionen durch den angedachten Bau einer Umgehungsstraße.

Der Gemeinderat wird sich mit dem Thema "Schulhausneubau" wieder in der nächsten Sitzung befassen und, wenn möglich, eine Entscheidung fällen, wie Bürgermeister Horst Herbert mitteilte.

So steht es um den Glasfaserausbau

Der Bürgermeister informierte auch über den Stand des Ausbaus des Glasfasernetzes im Gemeindegebiet. Allgemein gilt, dass Zuschüsse nur gewährt werden, wenn die vorhandene Infrastruktur unter 100 Megabit pro Sekunde liegt. So wird die Verlegung in sechs der acht Orte vollständig bezuschusst, in den anderen nur teilweise.

Im Rahmen einer Ortsbegehung mit den Vertretern der Telekom und der Überlandzentrale Mainfranken wurden die konkreten nächsten Schritte besprochen. Der Auftrag war an die Telekom vergeben worden (wir berichteten), in Zusammenarbeit mit der Überlandzentrale Mainfranken wird das Projekt umgesetzt.

Manöver der Bundeswehr in Herlheim

Der Jahresabschluss 2021 der Wasserversorgung und der Photovoltaikanlagen wurde mit 1,842 Millionen Euro festgestellt, das Defizit beläuft sich auf etwa 78.000 Euro. Die Feststellung des Defizits hat lediglich buchhaltungstechnische Bedeutung.

Der Bürgermeister informierte, dass anlässlich des Manövers der Bundeswehr eine Begegnung mit den Bundeswehrsoldaten in Herlheim stattfinden wird. Es werde an einem Plan zum Krisenmanagement für die Gemeinde, etwa im Fall von längerem Stromausfall oder Ausfall der Wasser - und Abwasserversorgung gearbeitet, beantwortete der Bürgermeister die entsprechende Frage von Johanna Wieland. Allerdings seien die Hilfsmöglichkeiten, die die Gemeinde im Katastrophenfall anbieten kann, begrenzt.

 
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