Der Gemeinderat setzt oft auf "Externe" bei der Besetzung von Sonderposten: Schon bei der Wahl der Gleichstellungsbeauftragten gehörten beide Kandidatinnen nicht dem neuen Gremium an, das nach den Wahlen erstmals regulär im Gemeindezentrum tagte. Per Mehrheitsbeschluss setzte sich Ursula Schmidt gegen Michaela Wettering durch. Schmidt, Sachbearbeiterin für Innenentwicklung im Landratsamt, wurde von ihrer Partei, den Grünen vorgeschlagen, die bisherige Amtsinhaberin und ehemalige Gemeinderätin Michaela Wettering von Martin Pensel (CSU) nominiert.
Behindertenbeauftragter bleibt Ludwig Hammel, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew, ebenfalls ein früherer Gemeinderat. Ihm zur Seite steht Stefan Memmel. Der gelernte Verwaltungsinformatiker (28) ist durch die Folgen von zerebraler Kinderlähmung gehandicapt und gehört den Grünen an: "Ich bin nicht der typische Behindertenaktivist", meinte Memmel in seiner Vorstellungsrede. Engagiert ist er auch als Jugendvertreter im VdK-Ortsverein. Und er ist bekannt wegen seines Trikefahrrades mit Europafahne.
Ebenfalls besetzt wurde der Seniorenarbeitskreis der Gemeinde, in der fast jeder vierte Bewohner älter ist als 50 Jahre: Ihm gehören nun Wolf-Dietrich Lang (SPD), Gabriele Reuß (CWVO), Josef Bock (Freie Wähler), Bettina Häckner (Grüne), sowie ein "Ehemaliger", Willi Gößmann (für die CSU) an. Das Partnerschafts-Komitee, das die Freundschaft mit der französischen Gemeinde Ifs koordiniert, bilden Inge Stephan (CSU), Felix Wohlfahrt (CWVO), Wolf-Dietrich Lang (SPD), Florian Negwer (Freie Wähler) sowie Bettina Häckner (Grüne). Jugendbeauftragte bleiben Florian Negwer (FW) und Ralf Weißenberger (nun CWVO-Gemeinderat).
Auch die Forstschutzbeauftragten wurden gewählt. Die Gemeinde verfügt über einen kleinen, aber aufstrebenden Wald und einige weitere naturnahe Flächen. Für die Oberwerrner Fluren ist Jäger Wolfgang Zeißner zuständig (auf Vorschlag der CWVO), für die Niederwerrner Gemarkung Landwirt und Siebener Jürgen Kupfer (als Kandidat der CSU).
Gedanken über die Vereine
Neben den Kitagebühren werden für die Monate April bis Juni den Eltern auch die Beiträge für die Mittagsbetreuung in der Schule erlassen, mit Blick auf die Übernahme-Regelung durch den Freistaat.
Auch unter Verschiedenes gab es Neuigkeiten: Die Schule wünscht sich 25 bis 30 iPads für die digitale Ausstattung. Dafür könnte ein staatliches Sonderbudget für Leihgeräte von fast 20 000 Euro genutzt werden. Michael Haag macht sich Gedanken über die Vereine, die in Folge der Coronakrise Veranstaltungen absagen mussten. Die Gemeinde sollte per Rundschreiben nachfragen, wie sie mit den Einschränkungen und dem Wegfall von Fest-Einnahmen zurechtkämen, so der Freie Wähler: "Wir haben einen Kulturfonds."
Chemisch, nicht manuell, ist den Schwammspinnern im Wernpark zu Leibe gerückt worden. Betroffen waren allerdings nur fünf Bäume.