Sobald der Umbau des Rathauses in Sulzheim voraussichtlich im Juni dieses Jahres abgeschlossen ist, werden die Mitglieder des Gemeinderats in ihrem neuen Sitzungssaal tagen – sofern es Corona zulässt. Platzmäßig wird die neue Beratungszentrale der Gemeindeoberen sicherlich keine Luxus-Lösung.
Die Räte werden künftig an relativ kleinen Tischen tagen. Das ging aus den Ausführungen von Martina Färber in der Sitzung des Ratsgremiums am Montag im Gemeindehaus Alitzheim hervor.
Die Innenarchitektin von Steinmetz Einrichtungen GmbH in Schweinfurt stellte ihr Konzept samt Perspektiven für den neuen Sitzungssaal vor, der künftig auch für standesamtliche Trauungen genutzt wird. "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt, es ist ein erstes Konzept", lautete ihr Einstieg, der reichlich Raum für Vorschläge und Diskussionen bot.
Stapelbare Tische
Nach ihren ersten Planungen bietet der neue Sitzungssaal Platz für die 15 Ratsmitglieder, drei Gäste, den Pressevertreter, den Protokollführer und acht Zuhörer. Der Saal ist über zwei Türen erreichbar.
Die Ratsrunde nimmt an einzeln stapelbaren, kleinen Tischen Platz. Die Ratsmitglieder erhalten Drehstühle mit Armlehnen auf Rollen. In einer Wandnische, die durch eine Gleittüre verschlossen wird, ist eine kleine Küche untergebracht mit Kühlschrank und Mini-Kochgelegenheit.
Für die Beleuchtung sorgen zwei große Leuchtringe an der Decke. Die abgehängte Rasterdecke erhält zusätzlich am Rand eine Lichtleiste. In ihr werden auch die Leinwand und der Beamer untergebracht. Akustikwände dämpfen den Schall.
Den Fußbodenbelag soll ein PVC-Belag bedecken. Ob hell oder dunkel, das überlässt die Planerin den Wünschen der Räte. Für standesamtliche Trauungen werden überflüssige Tische und Stühle zur Seite geräumt und verdeckt, entweder durch eine mobile Trennwand oder durch einen Vorhang.
Ausführliche Diskussionen
Dass die Ausstattung des neuen Sitzungssaals den Ratsmitgliedern am Herzen liegt, zeigten die ausführlichen Diskussionen in der Runde. Nicht nur Christian Schäfer sind die Tische mit 70 auf 63 Zentimeter zu klein. Außerdem befürchtet er Lärm durch die Stuhlrollen, die die Debatte und die Vorträge im Rat stören könnten.
Hermann Feller vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Kleinrheinfeld schlug eine Tischgröße mit 80 Zentimetern Breite vor. "Leider steht nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung", bemerkte der Gesamtplaner. Dritter Bürgermeister Elmar Weinbeer meinte, dass man die Tische zum Stapeln möglichst klein halten sollte.
Die Frage ob Rollenstühle angeschafft werden sollen, beantwortete zweiter Bürgermeister Albrecht Dazer mit einem eindeutigen Ja. "Das ist viel moderner", lautete seine Meinung, die auch Ortschef Jürgen Schwab teilte.
Rainer Fuchs schlug Steckdosen in den Raumecken für die Laptops von Protokollführung und Presse vor. Katharina Stark mahnte an, mit Blick auf die Corona-Pandemie die Abstände zwischen den Ratsmitgliedern möglichst groß zu halten. Für den Boden hätte sie sich lieber eine Holz-Variante gewünscht.
Public Viewing mit Kamera und Mikrofonen
Färber will nun die Anregungen der Ratsmitglieder berücksichtigen und einen neuen Planentwurf mit verschiedenen Szenarien erstellen. Die Innenarchitektin gab allerdings schon jetzt zu bedenken, "dass der Raum nicht so riesig ist". Für Bürgermeister Schwab wäre deshalb auch Public Viewing mit Kamera und Mikrofonen samt Bildschirm und Lautsprecher im Vorraum des Sitzungssaals denkbar, für den Fall, dass viele Zuhörer Interesse zeigen oder die Corona-Vorgaben eingehalten werden müssen.
Abbruch genehmigt
Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat den Antrag zum Abbruch eines Zwischenbaus und für einen Neubau einer zweiten Wohnung in der Emil-Mergler-Straße in Sulzheim. Offene Fragen zur Grenzbebauung und zu den notwendigen Abstandsflächen klärt laut Bürgermeister Schwab das Landratsamt Schweinfurt als Genehmigungsbehörde.
Der Neufassung der Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter stimmten die Räte einhellig zu.