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Waigolshausen
Gemeinde Waigolshausen will sich die Grundstücksflächen für Windkraftausbau sichern
Ende Mai 2023 fallen die im Regionalplan Main-Rhön ausgewiesenen Windkraft-Vorranggebiete aus der 10H-Regelung. In diesen Gebieten müssen sie dann nur noch einen Mindestabstand von 1000 Meter zur Wohnbebauung einhalten.
Foto: Alfred Schott | Ende Mai 2023 fallen die im Regionalplan Main-Rhön ausgewiesenen Windkraft-Vorranggebiete aus der 10H-Regelung. In diesen Gebieten müssen sie dann nur noch einen Mindestabstand von 1000 Meter zur Wohnbebauung einhalten.
Gerald Gerstner
 |  aktualisiert: 19.11.2022 02:38 Uhr

Das neue "Windenergie-an-Land-Gesetz" mit den Änderungen bei der bayerischen 10H-Abstandsregel hat auch Auswirkungen für die Gemeinde Waigolshausen. Denn im Gemeindegebiet liegen Teilbereiche von drei Windvorranggebieten. Ende Mai 2023 müssen diese – wie auch alle anderen im Regionalplan der Region Main Rhön ausgewiesenen Vorranggebiete – aus der 10H-Regelung genommen werden. Windkraftanlagen müssen in diesen Gebieten dann nur noch einen Mindestabstand von 1000 Meter zur Wohnbebauung einhalten.

Über die neue Situation hatte Bürgermeister Christian Zeißner im Oktober bei der Gemeinderatssitzung detailliert informiert. Im Fokus steht insbesondere das WK 13 "Östlich Waigolshausen" auf Hergolshäuser und Garstädter Gemarkung, in dem noch keine Windräder stehen. Auch beim WK 15 "Reiterhügel" auf Waigolshäuser und Eßlebener Gemarkung bestünde unter den neuen Bedingungen die Möglichkeit für den Bau weiterer Windräder, während das WK 15 "Schwanfelder Höhe" bereits mit Windkraftanlagen belegt ist.

Um die Abstände und die Zahl neuer Windräder beeinflussen zu können, bleibe der Gemeinde nur die Möglichkeit, über ein Flächenpooling möglichst viele Grundstückflächen in den Windvorranggebieten zu sichern, hatte Zeißner damals schon deutlich gemacht. Für ein solches Flächenpooling beim WK 13 und WK14 sprach sich der Gemeinderat nun in der jüngsten Sitzung bei einer Gegenstimme aus.

Ziel der Flächensicherung soll sein, neue Windkraftanlagen unter kommunaler Federführung errichten zu lassen. Eng zusammenarbeiten wird Waigolshausen dabei mit der ebenfalls vom WK 13 betroffenen Nachbargemeinde Bergrheinfeld. Durchführen wird das Flächenpooling ein Projektbüro. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, eine entsprechende Vereinbarung mit einem solchen Büro herbeizuführen. Die Kosten trägt zunächst die Gemeinde, will sie aber künftigen Windanlagenprojektieren später einmal in Rechnung stellen.

Interkommunale Zusammenarbeit wird verlängert

Bei einer Interkommunalen Gemeinderatssitzung der zehn Allianzgemeinden in Waigolshausen wurde im Oktober das neue Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept ILEK der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal vorgestellt. Seitens der Gemeinde Waigolshausen wurde dieses in der Gemeinderatssitzung jetzt einstimmig anerkannt. Außerdem beschloss der Rat, die interkommunale Zusammenarbeit in der Allianz auf der Grundlage des neu erstellten ILEK und der erfolgreichen Evaluierung 2019 für weitere sieben Jahre fortzuführen.

Erstmals formuliert wurde das ILEK 2006 und im Jahr 2015 fortgeschrieben. Es ermöglicht eine aufeinander abgestimmte Entwicklungsstrategie, in der sich alle Mitgliedsgemeinden wiederfinden. Nach sechs Jahren Umsetzung war jetzt wieder eine Aktualisierung und Fortschreibung des Konzepts unter Beteiligung regionaler Akteure und der Bevölkerung erforderlich, erklärte Zeißner. Die gemeindeübergreifende Kooperation umfasst neun Handlungsfelder, bei denen jeweils ein Allianz-Bürgermeister federführend ist. Vom Waigolshäuser Bürgermeister wurde das Thema Digitalisierung übernommen.

Zwei Millionen Euro Förderzusage für Glasfaserausbau

Wie Bürgermeister Zeißner bekanntgab, hat der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung den Auftrag für die Beschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF für die Feuerwehr Hergolshausen vergeben. Das Fahrgestellt wird die Firma MAN Würzburg liefern, den Aufbau macht die Firma ADIK Fahrzeugbau.

Einstimmig befürwortete der Rat den Vorschlag von Gemeinderätin Ursula Keller, die ausgemusterten aber noch eingeschränkt gebrauchsfähigen Tragkraftspritzen der Feuerwehren Hergolshausen und Theilheim einer sinnvollen Verwendung zuzuführen. Nach Rücksprache werden die beiden TS 8/8 jetzt dem Ahrtal zur Verbesserung der dortigen Notsituation zur Verfügung gestellt.

Weiterhin informierte Zeißner über den Zuwendungsbescheid der Regierung von Unterfranken für den Glasfaserausbau in der Gemeinde. Danach könne die Gemeinde mit zirka zwei Millionen Euro Förderung rechnen. Beim Auswahlverfahren kam der Anbieter DSLmobil zum Zug, mit dem die Gemeinde bereits einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. Die Ausschreibung erfolgte interkommunal mit der Gemeinde Wipfeld. Umgesetzt werden soll der Ausbau, bei dem die Leitungen mindestens 60 Zentimeter tief im offenen Verfahren verlegt werden, innerhalb von 20 Monaten. Die Bürger sollen informiert werden. 

 
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