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Hesselbach
Gemeinde Üchtelhausen will den Zisternenbau fördern
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:32 Uhr

Die ganz dicken Bretter gibt es für den Üchtelhäuser Bürgermeister Johannes Grebner bei den diesjährigen Bürgerversammlungen offensichtlich nicht zu bohren. In den zurückliegenden Jahren mit zwei Bürgerentscheiden – zur Windkraft und zum geplanten Misch-, Gewerbe- und Sondergebiet "Zeller Berg" war das noch anders. Die in diesem Zusammenhang häufig beschriebene "gespaltene Gemeinde" ist derzeit nicht zu beobachten. So guckte auch Bürgermeister Grebner inmitten der Diskussionsrunde bei der Bürgerversammlung im Pfarrheim in Hesselbach zufrieden in die vollbesetzten Reihen und sagte dabei ins Mikrofon: "Ihr Hesselbacher scheint ein glückliches Volk zu sein. Das macht mich glücklich."

Wunschlos glücklich sind aber auch die Bewohner aus dem zweitgrößten Gemeindeteil nicht. Richard Ott etwa forderte, dass die Kanäle saniert werden müssen, bevor es im Ort zu angedachten Dorferneuerung kommt. Der Bürgermeister pflichtete ihm bei. "Es ist vollkommen richtig", so Grebner. "Wir können nicht obendrauf etwas Neues entstehen lassen und uns nicht vorher um den Untergrund kümmern." In der Gemeinde wurde in den vergangenen Jahren an den Brennpunkten bereits Geld in Kanalarbeiten investiert. Hesselbach war bislang nicht dabei. Dieses und nächstes Jahr sind im Ort jedoch konkrete Kanalarbeiten im Zuge von Straßenerneuerungen eingeplant. "Es wird einiges passieren", versichert Grebner.

Gehsteige werden vorerst ein Flickenwerk bleiben

Ein anderer Hesselbacher Bürger bemängelte den Zustand der Gehsteige im Ort. Gerade sonntags müsse er immer wieder einen regelrechten Parcourslauf von älteren Leuten beobachten. Der Bürger wünscht sich, dass zumindest die größeren Löcher auf den Bordsteinen zeitnah repariert werden. "Machen wir, gerne", versprach ihm der Bürgermeister – mit dem Zusatz: "Ich bitte um Nachsicht, es wird erstmal ein Flickenwerk bleiben – so lange bis es zu einer umfassenden Erneuerung kommt und dann komplett neu asphaltiert wird."

Herbert Wehner nahm Bezug auf den hiesigen Wassermangel und wollte erfahren, ob Bürger beim Zisternenbau mit einem gemeindlichen Zuschuss rechnen dürfen. Grebner musste Wehner erst einmal enttäuschen. Aktuell gibt es keine Förderung durch die Gemeinde. Das soll sich perspektivisch jedoch ändern. Sobald Einnahmen aus der regenerativen Energie in der Gemeinde ankommen, sollen diese teils etwa in Form von derlei Förderungen zurück an die Bürger gehen. Grebner betonte auch den Vorteil von Zisternen als Entlastung für die Kanäle im Starkregenfall. In zwei, drei Jahren wird es in der Gemeinde ein Zisternenförderprogramm geben, stellt der Bürgermeister in Aussicht. Wehner schlug in dem Zusammenhang außerdem vor, den trockengelegten Fischweiher zu reaktivieren, um Wasser zurückzuhalten. Grebner bedankte sich für den Hinweis: "Wenn es umsetzbar ist, gerne." Er selbst sei ein Fan von so etwas. "Allerdings ist das manchmal wasserrechtlich nicht so einfach."

Lob und Tadel für den Bauhof

Zur Sprache kamen auch beschädigte Durchlassmauern im Zuge der Arbeiten am Radweg "Goldene Nuss". Grebner kündigte an, dass das zuständige Unternehmen die Mängel beheben wird. Der gemeindliche Bauhof bekam von einem Bürger Lob, aber gleichzeitig auch eine Rüge, dass er sich besser um die angepflanzten Obstbäume kümmern solle. Einen Rüffel gab es auch für den Zustand der Staatsstraße, die durch die Gemeinde führt. "Die Sanierung wäre dringend nötig", meinte ein Bürger. "Es ist mehr als nötig", bestätigte der Bürgermeister. Dafür sei allerdings nicht die Gemeinde zuständig.

 
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