
Der Wunsch der Gemeinde, am Ortsausgang in Richtung Haßfurt einen Kreisel zu bauen ist alt. Bisher ist er nie umgesetzt worden. Jetzt hat Bürgermeister Stefan Rottmann eine neue Initiative gestartet, um dem Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Anlass sind die Pläne der Kommune, dort einen neuen Gewerbepark zu bauen, weswegen Rottmann dort mit zusätzlichem Verkehrsaufkommen rechnet. Einen ersten Investor gibt es bereits.
Doch die Gemeinde kann den Kreisel nicht selbst bauen. Erstens, so schreibt Rottmann in einer Mitteilung, sei die Haushaltslage der drittgrößten Gemeinde des Landkreises „katastrophal“. Zum anderen geht es um die Bundesstraße 26, weswegen das Staatliche Bauamt im Boot sitzt.
„Uns brennt das Thema unter den Nägeln“, verdeutlicht Rottmann. Die B 26 ist in diesem Bereich nicht nur Durchgangsstraße, es münden dort auch die Straßen „Buchental“ und Forster Weg in die Hauptverkehrsader. In Richtung Forst ist in den vergangenen Jahren ein neues Wohngebiet mit mehreren Dutzend Einfamilienhäusern entstanden; eine Erweiterung hält Rottmann für möglich. Auf der anderen Seite trifft die Jahnstraße, die das Gewerbegebiet „Goldellern“ und die Sportanlagen jenseits der Bahnlinie erschließt, auf die B 26. Wegen der großzügigen Straßenbreite seien Geschwindigkeitsüberschreitungen an der östlichen Ortsausfahrt „die Regel“, wie Rottmann argumentiert; das Ein- und Ausfahren von den und in die Seitenstraßen werde dadurch erschwert.
Und nun plant Schonungen in diesem Bereich seinen neuen Gewerbepark „Tiefer Graben“, wo Supermärkte größere Verkaufsflächen als bisher bauen können. Zunächst sollen drei Hektar zur Verfügung gestellt werden. Einen Investor habe die Kommune laut Rottmann schon an der Hand. Weitere Bewerbungen von Handwerksbetrieben und Einzelhändlern lägen vor. Deswegen sei die Zeit reif, über eine neue Verkehrsregelung zu sprechen, auch weil der „Tiefe Graben“ eine Zufahrtsstraße brauche.
„Wir sind entschlossen, einen Kreisverkehr zu errichten“, so der Bürgermeister. Doch alleine könne dies die Gemeinde nicht stemmen. Sie braucht das Staatliche Bauamt. Rottmanns Aufgabe ist es, die Straßenbauer von der Notwendigkeit zu überzeugen, weil er weiß: „So lange der Kreisverkehr durch den Straßenbaulastträger selbst für nicht notwendig erachtet wird, gibt es keine Chance der Realisierung.“ Beim Straßenbauamt wusste man zum Zeitpunkt der Anfrage dieser Zeitung von der neuen Initiative noch nichts. Der zuständige Sachgebietsleiter Matthias Wacker sagte aber zu, mit der Gemeinde Gespräche aufzunehmen: „Wir machen einen Termin.“
Bis 1999 lässt sich die Idee zurückverfolgen, am Buchental einen Kreisverkehr zu errichten. Rottmanns Vorgänger Kilian Hartmann hat gemeinsam mit dem Gemeinderat immer wieder neue, aber letztlich vergebliche Anläufe gestartet. 2005 wurden an der Stelle fast 6500 Fahrzeuge innerhalb von neun Stunden gezählt. Damals war von einer Investitionssumme von 300 000 Euro die Rede, die Bauamt und Kommune zu gleichen Teilen finanzieren sollten. Wie es in einer Gemeinderatssitzung hieß, habe die Behörde Probleme wegen des Fußgängerverkehrs und zusätzlichen Lärms durch Abbremsen und Anfahren der Fahrzeuge gesehen. Der damalige Alternativvorschlag: eine Ampel.