Die vielfältigen Facetten zeitgenössischer Percussionmusik in begeisterter und perfekter Darbietung erlebten etwa 200 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in der Aula des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Schweinfurt. Sie ließen ihre Begeisterung mit anhaltendem Applaus spüren, als die Percussion Ensembles gemeinsam das Jubiläumskonzert beendeten. So der Wortlaut einer Pressemitteilung.
Zum zehnten Mal jährte sich das Gemeinschaftskonzert, das das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und die Berufsfachschule für Musik Kronach veranstalten. Mit Stolz und Freude präsentierten die Leiter der beiden Ensembles, Günther Peppel aus Kronach und OStR Thomas Betzer aus Schweinfurt, die hervorragenden Leistungen ihrer Schüler. Ihre Freude und Zufriedenheit über das bisher Geleistete brachte auch die stellvertretende Schulleiterin, StDin Maria Vollmuth, in ihrer Begrüßung zum Ausdruck, als sie einen kurzen Rückblick auf die letzten neun Jahre gab, einige Insider-Geheimnisse preisgab und sich für die Organisation der Konzerte bei beiden Musikern bedankte.
Neue Wege gingen die beiden Leiter diesmal in der Gestaltung des Programms. Beide Gruppen wechselten sich in ihren Beiträgen ab, und als Höhepunkte bildeten zwei gemeinsam einstudierte Werke, S. Finks „Dello Bar“ und E. Kopetzkis „Tequila Sunrise“, den Rahmen.
Einen weiteren Höhepunkt brachten die Gäste des Konzertes, Lajos Betzer und Pia Wild, zu Gehör. Beide zauberten mit „Toccata und Divertimento für Vibraphon und Gitarre“ von Ney Rosauro märchenhafte, träumerische Klanggebilde aus Saiten und Metallplatten in die lauschende Aula.
Lajos Betzer ist im Grunde der Urheber der Konzerte am AvH, die im Jahre 2010 begannen, als der Sohn von Thomas Betzer bei Günther Peppel studierte.
Die Spielfreude der mitwirkenden Schüler übertrug sich auf alle Zuhörer schon beim einleitenden „Spain“ von Ch. Corea der BFS. Das steigernd angelegte „Dello Bar“ beider Ensembles, an türkische Musik erinnernd, endete in einem gewaltigen Schluss-Rhythmus von großer Trommel und Becken. Choreographische Elemente beim „Schlagzeugmenü“ brachten Bewegung in die Aula und erheiterten die Gäste beim Klang der Stimmen in der Polyphonie des vielstimmigen Speisekanons. Die Pulsation des achtstimmigen Djembeensembles der BFS mit „Afroton“ brachte die Luft und die Beine der Hörer im Saal zum Schwingen.
Ein Lob auf die Vorzüge der Schule in RAP und Bodypercussion von W. Stadler sprachen, stampften und klatschen die Schüler des Gymnasiums, begleitet an zwei Klavieren von E. Ritter und V. Krüger aus der 7. Klasse. Filigranes musikalisches Gespinst von M. Ravel, arrangiert vom Safri Duo für zwei Marimbaphone, woben Julia Schmitt und Ole Milienski von der BFS virtuos und souverän.
„Guantanamera“ aus Kuba (mit den Versen von José Marti) der Klasse 7a des Gymnasiums wurde von allen Schülerinnen und Schülern der Klasse in einem farbigen Arrangement mit Boomwhackers, Bandinstrumenten, Klarinetten, Mallets und Percussion, Drumset und Gesang präsentiert. „Pole Position“, ein schnelles und komplexes Trommelensemble der Schüler der BFS, zeigte, welche Grundlagen für ein erfolgreiches Schlagzeugstudium nötig sind. Marcus Ziegler bewies überlegen und mit feinem musikalischen Gespür, was ein virtuoser Marimbaphonist beherrschen muss mit dem Stück „Tango furioso“ von Cl. Santangelo.
Gratulanten zum zehnjährigen Konzert waren auch die etwa 30 Schülerinnen und Schüler des Mittel - und Oberstufenchores des AvH, als sie mit der Percussiongruppe zusammen „Africa“ der Band Toto musizierten. Beifallsrufe der Zuhörer gab es nach dem mitreißenden und in allen Teilen gelungenen Rockklassiker.
Das bekannte „Over the Rainbow“ mit komplexer Jazzharmonik und weit ausgreifenden Akkordschichtungen, klangsinnig und feinfühlend wiedergeben von S. Jakob, schloss sich an. Mit virtuosen und teilweise metrisch freien Rhythmen in „Losa“ von E. Sejourne begeisterten G. Peppel am Vibraphon und J. Jahn am Marimba.
Steigerungen in der Virtuosität beim Spielen von Malletinstrumenten scheinen nahezu keine Grenzen zu kennen. So glänzten auch bei den letzten Ensemblestücken „An der Reling“ von K. Drabeck und „Look out Little Ruth“ von K. Engel die Solisten O. Milienski und J. Jahn mit dem Ensemble der BFS.
Das südamerikanische „Tequila Sunrise“ von E. Kopetzki vereinte beide Schlagzeugensembles und ihre Leiter zum gemeinsamen Schlussstück.
Organisator OStR Thomas Betzer bedankte sich bei allen Mitwirkenden in den Ensembles für ihren außergewöhnlichen Einsatz sowie bei den Mitgliedern der Technikgruppe des Gymnasiums, die, wie immer gekonnt, die Musiker unterstützten. Großer Dank ging auch an die Eltern und die Kollegen für die Unterstützung und an die Schulleitung für den organisatorischen Rahmen. Der allergrößte Dank ging an Dozent und Lehrer für Schlagzeug an der Berufsfachschule für Musik in Kronach, Günther Peppel, für seine Bereitschaft, immer wieder seine Schüler mit nach Schweinfurt zu bringen.
Noch zeigen beide Leiter keine Ermüdungserscheinungen, und so wurde die Fortsetzung der Konzertreihe noch auf der Bühne vereinbart. Man darf auf das nächste Jahr gespannt sein, wenn es zum elften Mal heißt: „BFS trifft AvH im Frühjahr“.