Aus dem Dornröschenschlag geweckt wird eine Brachfläche im Norden von Geldersheim, zwischen einer jetzigen Firmenzufahrt an der Würzburger Straße und dem Konversionsgelände der Conn Barracks. Auf 1,8 Hektar plant die Gemeinde die Errichtung eines modernen Bauhofs, der dank innovativer Wasserstofftechnik energieautark und klimaneutral sein soll. Dafür wurde durch die Technische Hochschule Würzburg Schweinfurt ein Konzept erstellt.
Der Gemeinderat beriet nun den Planungsentwurf des Bebauungsplans "Am alten Flugplatz", vor der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Die Expertinnen des Haßfurter Büros Baurconsult stellten den Sachstand vor. Für Diskussionsstoff sorgte insbesondere die Frage, ob längerfristig noch Platz für den Neubau des Feuerwehrhauses vorhanden wäre. Diesen hätte man gerne neben dem "Geldersheimer Tor" an der westlichen Zufahrt in Richtung Conn Barracks. Dort wiederum soll in naher Zukunft ein interkommunaler Gewerbepark entstehen.
Beschlossen wurde, die Erstellung des Bebauungsplans fortzusetzen, ein Antrag zum Feuerwehrhaus wird in der Jahresabschlusssitzung folgen. Die bestehende Hecke in Richtung Süden soll in jedem Fall erhalten bleiben. Auf dem teilweise verbuschten Grünland werden vor allem geschützte Zauneidechsen vermutet.
Der Bauhof wird aus zwei erweiterbaren Gebäude-Reihen bestehen, mit Einfahrt im Norden plus Schüttgutboxen. Es geht um 2410 Quadratmeter, die von den Gebäudehüllen eingenommen werden, dazu kommen 500 Quadratmeter Freiflächen. Es braucht entsprechende Ausgleichsflächen.
Keine Abstimmung über Feuerwehrhaus
Gemeinderat Christoph Hammer, der Anfang 2023 die mögliche Integration eines Feuerwehrhauses angesprochen hatte, vermisste dessen Berücksichtigung bei den Planungen. Von der Feuerwehr habe es vor einem halben Jahr geheißen, das jetzige Gebäude reiche aus, so Geschäftsleiter Hans-Jörg Rustler. Den Befürwortern eines Stützpunkts der Floriansjünger am Ortsrand geht es mehr um die langfristige Perspektive, über zehn Jahre hinweg oder länger. "Es werden neue Auflagen kommen", vermutete Sabine Zeisner.
Für einen Neubau bräuchte es Platz am nördlichen Zu- und Einfahrtsbereich, fand Thomas Hübner, entsprechend müsste der Bauhof nach Süden rücken. Dies sei prinzipiell möglich, sagte Claudia Roschlau, die Vertreterin von Baurconsult: "Die Frage ist, in welche Planungsphase man es mit hinein nimmt." Derzeit habe man keinen Bedarf für ein neues Feuerwehrgebäude, meinte Gemeinderat und Kommandant Thomas Starek. Man sollte aber vorausschauend planen.
Es gebe mögliche Flächen, sagte Bürgermeister Thomas Hemmerich. Thomas Schmitt erinnerte daran, dass ein Planer die Integration eines Feuerwehrhauses als schwierig bezeichnet hatte. Die Verwaltung hatte Bedenken, schon jetzt über das Thema abstimmen zu lassen. Das Feuerwehrhaus sei nicht auf das Tagesordnung, zwei Gemeinderäte würden fehlen. Martin Schlör sah eine fachliche Anregung, abgestimmt werden soll nun in der nächsten Sitzung.
Bushaltestelle wird barrierefrei
In Anpassung an den neuen gemeinsamen Nahverkehrsplan von Stadt und Landkreis soll die alte Bushaltestelle Würzburger Straße 11 rückgebaut werden, im Sinne von Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit. Stattdessen ist eine moderne, überdachte Bushaltestelle gegenüber der Friedenskapelle vorgesehen, was vom Gremium gebilligt wurde. Die 60.000 Euro Schätzkosten werden zu 75 Prozent durch die Regierung von Unterfranken gefördert.
Rund 54.000 Euro fließen in überplanmäßige Ausgaben für die Mittelschule Bergrheinfeld. Geldersheim ist Mitglied des Schulverbunds. In Bergrheinfeld wird bei IT-Ausstattung und Lüftung nachgerüstet, weiterhin ist eine Generalsanierung oder ein Neubau geplant.
Für die Anschaffung des neuen Feuerwehrautos liegt ein Förderbescheid über 109.000 Euro vor, teilte der Bürgermeister mit. Nun startet die Ausschreibung. Bis Frühsommer 2024 sollen zudem die Wege im Neubaugebiet "Oberer Schweinfurter Weg III" befahrbar sein.