Nach einer versuchten Geldautomatensprengung in Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) geht die Polizei aufgrund von Zeugenaussagen davon aus, dass noch zwei dringend Tatverdächtige auf der Flucht sind. Der Dritte im Bunde sitzt unterdessen in Untersuchungshaft, so Polizeisprecher Björn Schmitt am Montagmorgen gegenüber dieser Redaktion.
Niederländer noch im Bereich der Autobahn festgenommen
In der Nacht auf Samstag wurden die Männer bei ihrer Tat gestört und lieferten sich bei ihrer Flucht über die Autobahnen A 70, A 7 und A 3 eine halsbrecherische Verfolgungsjagd mit der Polizei durch halb Unterfranken.Bei Kist (Lkr. Würzburg) krachte der Audi der Verdächtigen in einen Streifenwagen, wobei zwei Polizeibeamte leicht verletzt wurden. Anschließend fuhren die Täter wieder auf die A 3 in Richtung Würzburg, blieben nach der Anschlussstelle Heidingsfeld auf der Autobahn stehen und flüchteten von dort aus zu Fuß.
Dabei konnte am frühen Samstagmorgen ein 23-jähriger Niederländer festgenommen werden. Ein Ermittlungsrichter hat nun Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf "versuchten schweren Bandendiebstahl und die versuchte Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion" angeordnet.
Steckten die Flüchtigen ein Gartenhaus in Brand?
Von den flüchtigen Komplizen des 23-Jährigen fehlt dagegen weiter jede Spur. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Schweinfurt aber am Montagmittag mitteilten, könnten die Tatverdächtigen für einen Gartenhausbrand in der Stuttgarter Straße im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld verantwortlich sein. Der Brand sei am Samstag gegen 9 Uhr gemeldet worden. "Möglicherweise hatten sich die Täter dort versteckt und das Gartenhaus im Anschluss vorsätzlich in Brand gesetzt, um Spuren zu vernichten", so die Ermittler.
Zudem hätten die Ermittlungen ergeben, dass das Fluchtfahrzeug – ein leistungsstarker Audi RS 6 – bereits am 15. Februar in den Niederlanden gestohlen worden war. Das Fahrzeug wurde inzwischen sichergestellt und abgeschleppt.
Polizei sucht Zeugen
Unterdessen dauert die Fahndung nach den Männern an. Nach wie vor bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Insbesondere wollen die Beamten wissen:
- Wer ist am Samstagmorgen im Raum Heidingsfeld auf die flüchtigen Täter aufmerksam geworden?
- Wer hat im Umfeld des Brandortes in der Stuttgarter Straße verdächtige Personen bemerkt?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben, die für die Ermittlungen von Bedeutung sein könnten?
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Schweinfurt unter der Telefonnummer (0 97 21) 202-1731 entgegen.