Die Spedition Geis expandiert im Westen Gochsheims an der Kreisstraße nach Grafenrheinfeld kräftig. Das vorhandene Terminal soll durch ein doppelt so großes Areal ergänzt werden. Nötig sind hierzu der Bebauungsplan „Nordwest IV“ und eine Änderung – die zehnte – des Flächennutzungsplans.

Geschäftsleiter Udo Böhnlein erläuterte in der Gemeinderatsitzung Einwände von Behörden und Trägern öffentlicher Belange sowie von Privatpersonen, die sich aus der öffentlichen Auslegung ergeben hatten. Die Beanstandungen von öffentlicher Seite waren schnell behandelt und wo es nötig war behoben, und allesamt einstimmig beschieden.

Eine längere Diskussion rief die Einwendung eines Gochsheimers hervor, der auf dem angrenzenden Grundstück eine, wie es Böhnlein beschrieb, gartenbauliche Nutzung betrieb. Tatsächlich wendete der Nachbar ein, dass der Freizeit- und Erholungswert auf seinem Grundstück durch die gewerbliche Bebauung erheblich beeinträchtigt werde. Eine „ausreichende Abschirmung“ sei nicht vorgesehen.

Für Böhnlein allerdings entbehrte der Einwand einer gesetzlichen Grundlage. Denn es handele sich nach dem Flächennutzungsplan bei den betreffenden Grundstücken um Flächen für die Landwirtschaft, zitierte er aus der Sitzungsvorlage. Auch wenn die Landwirtschaft nur noch eine untergeordnete Rolle spiele und sich „landschaftlich wertvolle Bereiche mit Gehölz-, Hecken- und Baumstrukturen“ entwickelt hätten, „sei eine Nutzung für Freizeit und Erholung in der kommunalen Bauleitplanung nicht vorgesehen und spielte auch in zukünftigen Überlegungen der Gemeinde keine Rolle“. Deshalb seien die im Schreiben genannten Schutzgüter in der Interessensabwägung auch nicht zu berücksichtigen.

Ein Bestandsschutz, wie von Renate Spiegel nachgefragt, könne hier nicht geltend gemacht werden, denn es handele sich nicht um eine genehmigte Gartenanlage. Der Einwand des Gartenbesitzers wurde mit zehn zu sieben Stimmen abgewiesen.