Der Bund will den Flächenverbrauch in Deutschland bis 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag begrenzen. Aktuell sind es um die 50. Auch der Freistaat Bayern, so heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes, bekenne sich zu dieser Zielsetzung. Als Richtgröße habe Bayern einen Flächenverbrauch von fünf Hektar pro Tag zu Grunde gelegt. Davon allerdings ist man offenbar weit entfernt. Laut Mitteilung lag der tägliche Verbrauch für Wohnungsbau und Verkehrsflächen in Bayern 2020 bei 11,6 Hektar, was der Größe von rund 16 Fußballfeldern entspricht. 2019 waren es noch 10,8 Hektar. Unterfrankenweit betrug der tägliche Flächenverbrauch vergangenes Jahr 0,8 Hektar.
Das Thema Flächenverbrauch ist auch im Landkreis Schweinfurt eines. Anfang Oktober fanden dazu laut Mitteilung drei Workshop-Veranstaltungen statt. Moderiert wurden sie vom Büro KlimaKom – einer Genossenschaft, die Kommunen unter anderem bei Fragen zum Klimaschutz, zur demographischen Entwicklung oder zur Energiewende berät. Eingeladen waren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Mitglieder der Gemeinderäte und die sogenannten Innenentwicklungslotsinnen und -lotsen. Gemeinsam habe man Probleme im Umgang mit den Themen Innenentwicklung und Flächensparen diskutiert.
In einem Punkt waren sich die Teilnehmenden einig: Das Thema Flächensparen ist ein komplizierter und sensibler Bereich, der insbesondere unter dem Gesichtspunkt des anhaltend starken Siedlungsdrucks kontinuierlich weiterentwickelt werden müsse. Aufgrund der demographischen Lage sei jedoch zu erwarten, dass sich dieser Trend in Zukunft umkehren werde.
Innen statt außen bleibt die Strategie
So bleibt das Thema Innenentwicklung ein wichtiges. Seit zehn Jahren setzt der Landkreis Schweinfurt auf die Strategie "innen vor außen". Das Ziel, so die Mitteilung: die Ortskerne der Kommunen attraktiv für (Um-) Bauwillige zu gestalten und somit Neuausweisungen von Bauvorhaben am Ortsrand möglichst gering zu halten. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden würde das 2017 verabschiedete Innenentwicklungskonzept kontinuierlich fortentwickelt und um "neue Akzente hin zu einer nachhaltigen Flächensparpolitik ergänzt", so die Mitteilung.
Anreize für Bürger sollen Beratungsangebote, Förderung und schließlich die Auslobung des Gestaltungspreises "punctum" geben. Der mit bis zu 1000 Euro prämierte Preis zeichnet besonders gelungene Sanierungs-, Um- und Neubaubeispiele in den Altorten bzw. Maßnahmen an historischer Bausubstanz aus. Der nächste Wettbewerb wird im Frühjahr 2022 ausgeschrieben. Das Regionalmanagement des Landkreises Schweinfurt steht als Ansprechpartner zum Thema Innenentwicklung auch für die Bürger zur Verfügung. Der Landkreis plant laut Mitteilung außerdem auch 2022 Veranstaltung zum Thema Innenentwicklung.
Wir warten jetzt seit 4 Monaten auf eine Bauvoranfrage um solch ein Anwesen im Kern zu bebauen.