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Schweinfurt
Gegen Corona in Schweinfurts Schulen: Luftreinigungsgeräte bestellt
Der Freistaat Bayern hat ein Förderprogramm, bei dem die Schulen Luftreinigungs- und CO2-Messgeräte bekommen. Warum es im Hauptausschuss deswegen Diskussionen gab.
Ein Lehrer hält auf diesem Symbolbild eine gelb leuchtende CO2-Ampel vor einem Luftfiltergerät in einem Fachraum einer Schule in Niedersachsen. Die Stadt Schweinfurt bestellt nun 613 Kohlendioxid-Messgeräte sowie 136 Luftreinigungsgeräte für ihre Schulen. Die Kosten trägt der Freistaat Bayern.
Foto: Hauke-Christian Dittrich | Ein Lehrer hält auf diesem Symbolbild eine gelb leuchtende CO2-Ampel vor einem Luftfiltergerät in einem Fachraum einer Schule in Niedersachsen.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 14.02.2024 04:05 Uhr

Die gute Nachricht vorweg: Die Bestellung für 613 Kohlendioxid-Messgeräte und 136 Luftreinigungsgeräte für die rund 20 Schulen in Schweinfurt, für die die Stadt zuständig ist, wird auf den Weg gebracht. Die Kosten von 552 000 Euro übernimmt komplett das Land Bayern.

Allerdings sorgte das Thema doch für eine längere Diskussion im Hauptausschuss. Der Leiter des Amtes für Sport und Schulen, René Gutermann, hatte schon bei der Haushaltsberatung im November von dem Programm berichtet. Warum bisher noch nicht bestellt wurde, sorgte für ein wenig Verwunderung, ist aber erklärbar. Zunächst hatte die Verwaltung alle Schulleiter aufgefordert, die Räume zu begehen und den Bedarf anzumelden, für Luftreinigungsgeräte immer da, wo man nicht gut lüften kann, und für CO2-Messgeräte in den Räumen, die gut durchgelüftet werden können.

Als dann die Meldungen kamen, wünschten die Schulleiter 539 CO2-Messgeräte und 210 für die Luftreinigung. Warum jetzt 74 weniger in der Bestellung stehen, wollte Frank Firsching (Linke) wissen. Er verstehe, dass die Stadt einen finanziellen Blick auf das Thema habe, die Schulen einen pädagogischen: "Im Zweifel wäre mir der Schutz vor Ansteckungen lieber."

Luftreinigungsgeräte nur in Räumen, wo Lüften gar nicht möglich ist

Hintergrund ist, dass die Zahl der Luftreinigungsgeräte reduziert wurde, weil die Förderrichtlinien des Freistaates ziemlich strikt sind. Nur in Räumen, wo wirklich nicht gelüftet werden kann, wird ein derartiges Gerät auch zu 100 Prozent bezuschusst. Wenn man es dennoch möchte, greift ein neues Programm, bei dem die Stadt aber die Hälfte zahlen müsste. René Gutermann und Schulreferent Jürgen Montag versicherten, man habe bei der Begehung durch die Verwaltung und Prüfung der Anträge "im Zweifel immer für die Schule entschieden." Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) betonte, "wir sparen nicht auf Kosten der Schüler."

Die Stadt werde zunächst nur das Programm nutzen, das eine 100-prozentige Förderung vorsieht, weil sie darüber hinaus keinen weiteren Bedarf sieht. Ein Antrag von Frank Firsching, sich für das neue Programm, bei dem nur die Hälfte gefördert wird, für 74 Geräte zu bewerben und im Erfolgsfall zu entscheiden, ob man sie tatsächlich bestellt, wurde mit 11:4 Stimmen abgelehnt. Einstimmig stimmte der Ausschuss dafür, den von der Verwaltung vorgeschlagenen Weg zu gehen. Wie schnell die neuen Geräte geliefert und in den Schulen aufgestellt werden können, ist derweil offen.

FFP2-Maskenpflicht sorgt für Mehrarbeit in der Sozialverwaltung

Zum Thema FFP2-Maskenpflicht für Einzelhandel und ÖPNV, die Ministerpräsident Markus Söder ab dem 18. Januar zur Verpflichtung gemacht hat, berichtete Sozialreferent Jürgen Montag von den Bemühungen der Stadt, zeitnah über 25 000 FFP2-Masken zu kaufen und entsprechend dem Programm, dass sozial Bedürftige ein kostenloses Kontingent an Masken bekommen sollen, diese zu verschicken.

Ein größerer Teil der Mitarbeiter im Sozialamt sowie des Jobcenters sei in den vergangenen Tagen damit beschäftigt gewesen, die Masken zu verpacken und zu verschicken, damit sie bis zum Wochenende ankommen. Ab 25. Januar gibt es nämlich Strafen, wenn man keine FFP2-Maske in Bus und Bahn bzw. beim Einkaufen trägt.

 
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  • krug.klaus@t-online.de
    Das Umweltbundesamt hält mobile Luftreiniger nur im Ausnahmefall für sinnvoll. Das auf der Webseite des Amtes nachzulesende Fazit:
    "Eine verlässliche Reduzierung der SARS-CoV-2-Viren ausschließlich durch mobile Luftreinigungsgeräte in Unterrichtsräumen ist basierend auf dem derzeitigen Kenntnisstand nicht eindeutig nachgewiesen. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher weiter auch in der kalten Jahreszeit die Fensterlüftung als prioritäre Maßnahme."

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/mobile-luftreiniger-in-schulen-nur-im-ausnahmefall

    Aber wenn "der Staat" solche Geräte zu 100% bezahlt, kann man ja beruhigt bestellen. Die Kosten trägt letztlich der Steuerzahler. Für sinnvollere Sachen ist dann vielleicht kein Geld mehr da.
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  • tabima
    Schulen sicher zu machen ist also nicht sinnvoll???
    Heiß zu deutsch - Schüler und Lehrer und deren Gesundheit sind Ihnen also egal - was füe eine Unverschämtheit. Sie dürfen sich gerne in die Klassen stellen, in denen in vielen Fällen keinerlei AHA regeln einhalten lassen.

    Sinnvoll wäre es statt einer Landesgartenschau ALLE Klassenzimmer auszustatten, aber da scheint die Stadt andere Prioritäten zu setzen. Aber das ist bei dem Zustand der Schulen sowieso sichtbar. Keiner der Beschäftigten bei Stadt UND Land würde auf eine der Toiletten in Schulen gehen. Statt hier generell in Schulen und somit auch in die Gesundheit der Schüler zu kümmern ist mehr als nur zweitrangig - also kann man auch in einer Pandemie ruhigen Gewissens die Schüler gefährden.
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  • krug.klaus@t-online.de
    Ich habe nichts dagegen, die Schulen sicherer zu machen. Aber das erreicht man nicht dadurch, dass man für viel Geld Geräte reinstellt, die nichts bewirken.
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