
Nadia Safi ist aus Afghanistan geflüchtet und lebt seit 2015 in Deutschland. Bereits in der Türkei hatte sie in einem Friseursalon mitgearbeitet, in Deutschland möchte sie nun einen Abschluss als Friseurin erwerben, schreibt die Agentur für Arbeit Schweinfurt in einer Pressemitteilung.
Unternehmen im Main-Rhön-Gebiet suchten 2023 im Schnitt 193 Tage lang nach geeigneten Arbeitskräften, darunter auch im Friseurgewerbe. Aus diesem Grund sind Nachwuchskräfte sehr wichtig für den Erhalt des Handwerks. Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt möchte Nadia Safi nun ermöglichen, eine Ausbildung in ihrem Friseursalon "Extra Locke" zu machen. Die Agentur für Arbeit unterstützt sie während der Zeit der Ausbildung durch finanzielle Förderungen.
Agentur für Arbeit unterstützt Privatleute und Betriebe
Margit Rosentritt wird hierzu in der Agentur-Mitteilung zitiert: "Als Kreishandwerksmeisterin ist man tagtäglich mit den Herausforderungen im Handwerk beschäftigt. Mir ist es nicht nur wichtig, Lösungen für mein eigenes Unternehmen zu finden, sondern damit auch eine gesellschaftliche Wirkung zu erreichen. Auch aus diesem Grund war es mir wichtig, Nadia Safi eine Chance zu bieten."
Nadia Safi ist Mutter und betreut zu Hause ein Kind unter 15 Jahren, weshalb sie nicht in Vollzeit arbeiten kann. Margit Rosentritt bietet ihr deshalb an, in 30 Stunden wöchentlich das Friseurhandwerk zu erlernen. Zufälligerweise ist Nadias älteste Tochter derzeit ebenfalls in Ausbildung, weshalb sich die beiden gegenseitig beim Lernen unterstützen können.
Alexandra Elbert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, bei ihrem Besuch im Salon Extra Locke, sagt: "Ich freue mich besonders, dass eine Mutter mit Fluchthintergrund die Chance erhält, einen Berufsabschluss in ihrem Traumberuf zu erwerben, dass die Arbeitgeberin dabei Rücksicht auf die familiäre Situation nimmt und ihr die Ausbildung in Teilzeit ermöglicht. Ich möchte auch andere Mütter ermutigen, diesen Weg zu gehen. Gerne unterstützen wir, die Agentur für Arbeit Schweinfurt, interessierte Bewerberinnen und Bewerber sowie potenzielle Ausbildungsbetriebe."
Anteil ausländischer Auszubildenden wächst
Immer mehr Menschen aus dem Ausland absolvieren in der Region eine Ausbildung. Ihr Anteil an den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Auszubildenden wächst seit Jahren kontinuierlich an. Hatten im September 2013 noch sechs Prozent eine ausländische Nationalität, waren es zehn Jahre später, also im September 2023, bereits zwölf Prozent. Dies federe laut Mitteilung die demographische Gesamteinwicklung etwas ab.
Damit sich ähnliche Geschichten wiederholen, unterstützt die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des Jobturbos. Dieser hat das Ziel, geflüchtete Menschen zügig und nachhaltig in Beschäftigung zu bringen. Aus- und Weiterbildung ist einer von vielen Wegen, um dies zu erreichen.