Die Gemeinderäte haben sich bestürzt über die Terroranschläge in Frankreich gezeigt. Schon seit Jahrzehnten pflegt das ehemals freie Reichsdorf Gochsheim eine intensive Städtepartnerschaft mit der Kleinstadt Irigny im Rhône-Tal. Bürgermeisterin Helga Fleischer bat zum Beginn der Gemeinderatsitzung die Räte zu einer Gedenkminute für die französischen Freunde.
Fleischer eröffnete die Sitzung mit einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr und wagte einen kleinen Ausblick auf 2015. Die Gemeinde habe von dem Aufschwung profitiert. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt und im Ausbildungssektor habe sich entspannt. So habe die Kommune schon begonnene und neue Projekte abschließen können wie etwa die Einweihung des Seniorenheims, den linksmainischen Radweg im Mainbogen, die Übergabe des Holzpointensees, das Projekt „Kräuter, Kraut und Rüben“, die Verbesserung von Straßen und Flurwegen und die Neupflasterung des Kirchplatzes in Weyer.
Auch eine zukunftsorientierte Planung wie die Förderung von Bauobjekten im Altort, einen Neubau in der Ortsmitte, die Erweiterung der katholischen Kindertagesstätte und den Neubau der daneben liegenden Sozialstation St. Matthias sowie die Modernisierung von Spielplätzen und Friedhöfen könne die Gemeinde nach Fleischers Worten angehen. „Wir haben also Grund, mit Zuversicht ins Jahr 2015 zu blicken. Wir werden einen tragfähigen Haushalt erstellen!“, fasste sie zufrieden zusammen.
Die wirtschaftliche Basis Gochsheims weiter zu stärken, neue Investoren zu gewinnen und zukunftsfähige Branchen zu unterstützen sowie einen Beitrag zur Schaffung neuer und Sicherung vorhandener Arbeitsplätze zu leisten, steht „oben auf der Agenda“. Es gelte, Gochsheim „im Wettbewerb der Kommunen“ gut zu positionieren und vorhandene Standortqualitäten zu verbessern. Fleischer warb für „die Ressource“ Bildung und den Umweltschutz. Auch wenn der Wind in München, Berlin und Brüssel gemacht werde, bleiben der Kommune doch noch Handlungsspielräume, um „unsere Segel zu setzen“.
Nach einem Exkurs über den Beginn der kommunalen Selbstverwaltung im Jahr 1808 appellierte Fleischer an die Gochsheimer und Weyerer, im „weit verbreiteten“ Bürgersinn nicht nachzulassen. „Er trägt entscheidend dazu bei, dass es sich in unserer Gemeinde gut leben lässt, er stiftet Zusammenhalt und ist damit auch ein Standortvorteil!“