Vor dem Gottesdienst am Volkstrauertag trafen sich die Gottesdienstbesucherinnen und - besucher, aber auch Gäste am Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges vor der Kirche St. Aegidius, um der Opfer der Kriege und der Gewalt zu gedenken. Die Feier wurde musikalisch mitgestaltet von der Musikkapelle Gernach unter Leitung von Alfred Glos.
In seiner Ansprache erinnerte Gemeinderat Dieter Dietz, auch im Namen seines Gemeinderatskollegen Reinhard Heck, an die Millionen von Opfern, unter ihnen viele Zivilisten, Kinder, Frauen, die Kriege, Terroranschläge und andere Formen von Gewalt gefordert haben, und auch in unserer Zeit noch fordern. Dietz erinnerte an den Krieg in der Ukraine, der schon bald zwei Jahre währt, an den Überfall der Hamas auf israelisches Gebiet mit tausenden von Toten.
Sein Gedenken galt auch all denen, die im Widerstand gegen das Unrechtsregime der Nationalsozialisten, wegen ihrer Zugehörigkeit zu einem anderen Volk oder einer anderen Rasse verfolgt und getötet wurden, all denen, deren Leben wegen einer Krankheit oder einer Behinderung als "lebensunwert" bezeichnet wurden und die daher umgebracht wurden.
Dieter Dietz erinnerte auch an die 16 gefallenen Gernacher des Ersten Weltkrieges und der 33 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Mit den Worten "unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und Frieden in der Welt" schloss er seine Ansprache. Die beiden Gemeinderäte legten ein Trauergebinde am Kriegerdenkmal nieder.
Im Gottesdienst, der sich anschloss, erinnerte Pfarrer Thomas Amrehn an die Seligsprechung des Priesters Max Jakob Metzger, der im Freiburger Münster am Volkstrauertag 17. November selig gesprochen wurde. Er war Pazifist, nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg und wurde 1944 deshalb hingerichtet.
Auch wenn unsere Situation eine andere ist als damals: der Einsatz von Max Jakob Metzger für den Frieden sollte uns angesichts der Tatsache, dass Gerichte Akteuren des beginnenden Wahlkampfes bescheinigen, "gesichert rechtsextrem" zu sein, alle ermutigen, Mut zu zeigen, uns aus christlicher Überzeugung für die Wahrung der Menschenwürde auch der Migranten einzusetzen.
Von: Erhard Scholl (für die Gernacher Gemeinderäte)