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Schweinfurt
Gedenken an die Opfer der Nuklearkatastrophe in Fukushima; Lob und Kritik für deutsches Atomkraftverhalten
Zum 13. Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima hielt das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB) eine Mahnwache auf dem Schweinfurter Georg-Wichtermann-Platz.
Foto: Steffen Krapf | Zum 13. Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Fukushima hielt das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB) eine Mahnwache auf dem Schweinfurter Georg-Wichtermann-Platz.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 16.03.2024 02:43 Uhr

Rund 30 Menschen folgten dem Aufruf des Schweinfurter Aktionsbündnisses gegen Atomkraft (SWAB) zu einer Mahnwache am Georg-Wichtermann-Platz anlässlich des 13. Jahrestages der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima. Nach einem Rückblick auf die Geschehnisse, die sich am 11. März 2011 in Fukushima zugetragen hatten, warnte SWAB-Sprecherin Babs Günther eindringlich: "Weitere Atomkatastrophen sind weder in Europa noch weltweit ausgeschlossen." Die Gefahr dafür steigt ihrer Ansicht nach sogar, aufgrund des Alters der Atomkraftwerke und der derzeitigen geopolitischen Lage. "Es gibt keine friedliche Nutzung von Atomenergie", warnt sie weiter

Der bisher entstandene Atommüll stelle eine enorme Bedrohung von Mensch und Umwelt dar, führt Günther aus. "Nicht nur jetzt, sondern auch für unvorstellbar viele Folgegenerationen." Den Atomausstieg Deutschlands und dass seit vergangenen April kein deutsches Atomkraftwerk mehr am Netz ist, begrüßt das Bündnis, das aber gleichzeitig anprangert, dass die Regierung und deutsche Firmen weiterhin am europäischen und weltweiten Atomgeschäft beteiligt sind.

Daher fordert das SWAB die "sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit" sowie Deutschlands Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag. Denn Atomenergie ist gefährlich, teuer und kein Klimaretter, sagt Babs Günther. "Auch wenn so viele der politischen Tätigen genau das der Bevölkerung vorlügen. Das ist unverantwortlich."

Russlands Drohung mit der Atombombe

Josef Bernhard vom Kreisverband Schweinfurt der Deutschen Friedensgesellschaft kritisierte in seinem Wortbeitrag während der Mahnwache die aus seiner Sicht einseitige mediale Berichterstattung über Konflikte. "Eine rote Linie gibt es nur von unserer Seite gezogen", sagt Bernhard. "Nicht von Hamas oder Russland." Die Drohungen aus Russland, die Atombombe einzusetzen, stellen für ihn ein Alarmsignal dar. "Das würde uns alle ins Jenseits befördern." Bernhard fordert ein Umdenken und Umsteuern der Politik.

Edo Günther vom Bund Naturschutz (BN) zitierte in seiner Rede den BN-Ehrenvorsitzenden Hubert Weiger: "Der Atomausstieg ist kein Irrweg, sondern gesunder Menschenverstand." Viel mehr handele es sich dabei um das Ergebnis von Jahrzehnten erbitterten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Widerstands. Von "Wiedereinstiegsphantasien" Deutschlands in die Atomkraft, hält der BN nicht viel. Sie seien viel mehr fernab der Realität. Günther zitiert noch einmal Weiger: "Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Atomkraft keine Hilfe in der Klimakrise ist. Sie bremst nachweislich die Energiewende aus."

 
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