
In vier Bauabschnitten hat die Stadt die Neugestaltung der Mainlände eingeteilt. Bauabschnitt eins ist bereits fertig und umfasst den Bereich ab Harmonie/Maxbrücke bis zur Unterführung am Marienbach. Zurzeit gearbeitet wird am Abschnitt zwei, dem so genannten „Stadtbalkon“ beim Jugendgästehaus. Abschnitt drei ist die Uferterrasse als südliche, etwas tiefer gelegene Ergänzung zum Abschnitt zwei. Hier ist noch heuer Baubeginn.
Schließlich Abschnitt vier: die Bastion. Vor einigen Jahren schon hat die Stadt das Anwesen Am Unteren Marienbach 14 erworben, um das rund 1000 Quadratmeter große Areal in die Sanierung der Mainlände einzubeziehen. Das Wohnhaus ist längst abgebrochen. Dabei wurde ein Teil der alten Stadtmauer freigelegt und ein Gewölbekeller entdeckt, entstanden 1589.
Die künftige Nutzung ist der Stadt klar: Gastronomie. Man will hier am südlichen Stadteingang mit mittlerweile viel Tourismus (Schiffe, Mainradweg, Jugendgästehaus) eine neue Anlaufstelle schaffen. Die Stadt hat deshalb vor geraumer Zeit sechs Architekturbüros gewonnen, Vorschläge für eine Nutzung zu machen. Eines ist abgesprungen, fünf Büros haben mitgemacht. Der Wettbewerb lief in Anspielung auf die ehemalige Bastion an diesem Standort unter dem Motto „G“astion.
Mitte Juli entschied sich – wie kurz berichtet – eine Jury für die zwei Arbeiten der Büros Kuntz + Brück Würzburg sowie hjp architekten Grafenrheinfeld. Dem Auswahlgremium gehörten neben den Architekten des Hochbauamtes mit Baureferent Jochen Müller je ein Stadtrat von SPD und CSU sowie OB Sebastian Remelé an.
Die beiden „Sieger“-Vorschläge will man Investoren schmackhaft machen. Ehrgeizig auch hier der Plan: 2013 und damit rechtzeitig zur großen Landesausstellung „Wasser“ soll auch die „G“astion“ realisiert sein.
Aufs Treppchen schafften es die Würzburger Architekten, weil ihr Entwurf die „gestreckte Grundform der historischen Bastion“ nachzeichnet, heißt es in der Begründung der Jury. Entlang der historischen Maueranlagen sei eine selbstverständlich wirkende Abfolge von Außen- und Innenterrassen entwickelt worden, die den Besucher parallel zur Mainuferlinie durch die Anlage führe und diese so erlebbar werden lasse. Gewürdigt wurde die zurückhaltenden, sich aber städtebaulich einfügenden Baukörper.
Nach Meinung des Gutachtergremiums eröffne die Entwurfsidee eines verglasten Würfels innerhalb der Bastion der hjp architekten aus Grafenrheinfeld die Möglichkeit, sich dem Main „unaufgeregt zu nähern, weil der luftige Kubus nicht abschottet“. Die Küchen und Nebenräume befinden sich hier allerdings im Kellergeschoss, was eine Erschließung durch eine Aufzuganlage nötig macht.
Die anderen Arbeiten stammen von den Schweinfurter Architekturbüros Schefbeck, Unser und Mainarchitekten. Alle Entwürfe sind im Foyer Neues Rathaus vor dem Bürgerservice mit Details und Beschreibungen bis Ende August ausgestellt.