An diesem Samstag beginnt für die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Schweinfurt das digitale Zeitalter. Um 6.30 Uhr wird der analoge Sprechfunk durch die neue Tetra-Digitalfunk-Technik abgelöst. Dazu gibt es eine landkreisweite Funkübung im südlichen Landkreis, an der zahlreiche Feuerwehren teilnehmen.
1800 Handsprechfunkgeräte und 700 Fahrzeugfunkgeräte mussten die Stadt Schweinfurt und die Kommunen im Landkreis für ihre Wehren beschaffen. Der Freistaat Bayern hat dies mit rund 80 Prozent bezuschusst. Die Montage der Funkgeräte in die Feuerwehrfahrzeuge musste von den Trägern der Feuerwehren jedoch selbst bewältigt werden. Alleine bei der Feuerwehr der Stadt Schweinfurt wurden fast 100 Funkgeräte in die Fahrzeuge verbaut.
Auch für die Feuerwehr-Führung in Stadt und Landkreis bedeutete die Umstellung viel zusätzliche Arbeit. „Wir mussten nicht nur organisatorisch neue Vorgaben der Regierung umsetzen, auch die Schulung der etwa 4000 Feuerwehrangehörigen in Stadt und Landkreis sowie bei den Werkfeuerwehren wurde durch eigene Fachleute übernommen“, sagt Kreisbrandrat Holger Strunk. „Unsere ehrenamtlichen Ausbilder haben viele hundert Stunden in die Ausarbeitung des Schulungskonzeptes, die Ausbildung der Multiplikatoren und die Schulung der Feuerwehrleute investiert.“
Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) kümmert sich mit ihrem Personal und ihrer 24-Stunden-Bereitschaft um die Endgeräte der Landkreiswehren. In der Stadt Schweinfurt verwaltet die Ständige Wache der Feuerwehr ihre Geräte und die der Werkfeuerwehren.
Die ILS Schweinfurt wird am Samstag um 6.30 Uhr das Startsignal für die Nutzung des neuen Digitalfunknetzes geben. Ab diesem Datum funken dann nicht nur die Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt, die Feuerwehr der Stadt Schweinfurt sowie alle Werkfeuerwehren im Bereich Schweinfurt Stadt und Land digital, sondern auch die Wehren im benachbarten Landkreis Bad Kissingen, die Polizei im Bereich Würzburg/Schweinfurt und der Rettungsdienst im Bereich der ILS Schweinfurt.
„Das ist ein großer Schritt für unsere Feuerwehren“, so Kreisbrandrat Holger Strunk. Der Digitalfunk habe sich bereits bei einzelnen Einsätzen im Landkreis bewährt. „Ich freue mich sehr auf die neue Digitalfunktechnik ohne Knacken, Rauschen und schwer verständlicher Funksprüche.“
Die Alarmierung der Einsatzkräfte wird allerdings weiterhin per Funkmelder und Sirene über die analoge Technik durchgeführt. Die Einführung der „digitalen Alarmierung“ durch die bayerische Landesregierung ist für die kommenden Jahre vorgesehen.