Eine Faschingssause mit viel Frohsinn und Humor versprach das Prinzenpaar Silke I. und Tom I. bei der ersten Prunksitzung des Faschingsclub Waigolshausen (FCW) im Freizeitzentrum. Vor großem Publikum gaben die Aktiven mächtig Gas und ließen ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Höhepunkten folgen. Örtliches Geschehen lieferte wieder reichlich Stoff für die Bütt und fand auch Einzug in das neue Motto: "Stellt sofort das Schnaxeln ein, der neue Kindergarten ist eh zu klein".
Dass das im vergangenen Jahr noch ganz anders klang, räumte Sitzungspräsident Frank Gräb bei der Begrüßung ein. Nachdenklich stimmte zum Auftakt Günther Pusch in seiner Paraderolle als Till beim Rückblick auf ein von Klimawandel, Brexit, Bauernprotest, Maut-Desaster und Terroranschlägen geprägtes Jahr. Die launige Ansprach des Prinzenpaars und ein erster tänzerischer Augenschmaus der Prinzengarde ließ das schnell vergessen. Dass bei einer Faschingssitzung das Mitmachen beim Publikum groß geschrieben wird, vermittelte gekonnte Animateur Jonas Kling.
Um die Wählergunst buhlten in der Kinderbütt Ferdinand Schuler und Luis Markert als Wahlkämpfer von der Fußball- und der Kettcar-Partei. Dass dem FCW um Nachwuchs nicht bange sein muss, zeigte auch die Nachwuchsgarde, die beim Schautanz "Mary Poppins" glänzte. Mit leichtfüßiger Tanzakrobatik begeisterten die langjährigen Tanzmariechen Johanna Weißenberger und Emely Trunk. Als Nachwuchs mit dabei war Laura Klein, die zusammen mit der leider erkrankten Emma Büttner künftig übernimmt.
Zum ersten Mal singend stand Peter Pfister bei seinem letzten Faschingseinsatz als Bürgermeister auf der Bühne. Im Duett mit Sebastian Reichert schmetterte er "wenn ich König von Waigo wär". Warum ihm wegen der Kläranlage Hergolshausen diesmal die Worte für eine gereimte Ansprache fehlten, symbolisierte ein von ihm hochgehaltenes Schild mit der Aufschrift "Gottfried klärt alles". Zum Abschied überreichte der Sitzungspräsident einen handgefertigten Mini-Verkehrsspiegel, der einen Daueraufreger im Ort symbolisiert.
Mit ihr wären alle Spiegel über Nacht wieder angebracht, empfahl sich Bürgermeister-Kandidatin Lena Gräb als Nachfolgerin von Pfister. Chillen statt Stress war bei den Waigoperlen Dagmar Schraut, Sonja Distler, Gudrun Werthmann und Tanja Mauder angesagt. Ihrer Devise "mer muss gar nix" setzte der weibliche Blasendrang in der Schlange beim Damen-Klo allerdings Grenzen. Dass sie es ebenfalls drauf hat, zeigte die Marschgarde der Pläfelder Läushammel bei ihrem Gastauftritt vor der Pause.
Zurück ins Jahr 1981 ging es mit Dieter Thomas Heck alias Roland Zufrass zu einer Life-Ausgabe der ZDF-Hitparade. Gewinnen konnte er für diesen musikalischen Sketch der Extraklasse 43 Mitwirkende aus dem Ort, von denen viele zum ersten Mal Faschingsakteur waren. Das Publikum war begeistert. Die Hürden bei der Zustellung der Paketflut beschäftigten Klara Schraut, Hanna Ziegler, Tim Senft und Manuel Schraut. Allein sein ist wunderbar, bekannt Fleischereifachverkäuferin Bianca Gräb nach enttäuschenden Dating-Versuchen.
Glanzpunkte setzten tolle Tanzeinlagen. In den Zirkus entführte der Schautanz der Garde, die Showgirls fetzten in Latzhosen. Mit einer Bergbauernbuam-Choreografie begeisterte eine noch namenlose Gruppe junger Männer bei ihrem temporeichen Debüt in Lederhosen. Nicht fehlen durfte zwischen den Programmpunkten das gemeinsame Anstimmen von FCW-Hymne und der legendären Zuckerrübenropfmaschin.
Den Schlusspunkt in der Bütt setzte ein Junggesellenabschied mit Johannes Kling, Michael Zeck und Jürgen Braun. Als Vertreter der Generation 50plus taten sich die drei Faschingsprofis mit den Gepflogenheiten allerdings etwas schwer, was für reichlich Lacher sorgte. Nach fast sechs Stunden ging der Abend mit dem großen Finale und dem Dank ans tolle Publikum zu Ende. Als Sitzungs-Bigband zeigte die Trachtenkapelle wieder vollen Einsatz.