Die Frauen der Gewerkschaft Verdi im Bezirk Schweinfurt forderten beim diesjährigen Frauenfrühstück der Gewerkschaft mehr Gleichstellung und warnten vor rückschrittlichen Entwicklungen. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi Schweinfurt entnommen.
"Wir wollen eine menschliche Gesellschaft. Deshalb sind wir Feministinnen", sagte Kathi Petersen bei der Veranstaltung. In den vergangenen Wochen sei deutlich spürbar geworden, dass einige eine Rolle rückwärts wollten und sich stolz als Antifeministen bezeichneten. Dahinter stecke jedoch nicht nur die Ablehnung von Frauenrechten. "Es geht um unsere Demokratie und menschliche Gesellschaft insgesamt", wird Petersen in der Pressemitteilung zitiert.
Sie zeigte in ihrem Vortrag auf, wofür Gewerkschaftsmitglieder kämpfen. "Natürlich für ein selbstbestimmtes Leben der Menschen, natürlich für gerechte Löhne für alle, für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und ein sicheres soziales Netz durch gerechte Steuern." Dagegen kämpften Antifeministen für Strukturen, die Frauen benachteiligen.
Deutlich werde dies laut der Pressemitteilung von Verdi beispielsweise bei Äußerungen des AfD Spitzenkandidaten zur Europawahl Maximilian Krah. Es gebe ein Video dazu, das auf einigen Kanälen millionenfach angeschaut worden sei. „Hier schwurbelt dieser AfD-Mann etwas über angebliche Männlichkeit und beleidigt selbstbewusste Frauen“, sagte Marietta Eder, Geschäftsführerin von Verdi Schweinfurt. Maximilian Krah ist Abgeordneter im Europäischen Parlament. Eine weitere Amtszeit von ihm oder anderen AfD-Kandidaten für die Fraktion "Identität und Demokratie" im Europaparlament möchten die Frauen von Verdi Schweinfurt verhindern.
Doris Berz und Ingrid Then erinnerten bei der Veranstaltung daran, dass bis 1977 Ehemänner die Arbeitsverträge ihrer Frauen kündigen konnten. "Offensichtlich wollen Antifeministen genau in diese Zeit zurück. Oder noch schlimmer weitere fünfzig Jahre zurück", sagte Doris Berz, Bezirksvorsitzende von Verdi.
Rechtspopulisten schürten auch Ängste, dass Frauen nicht mehr alleine auf die Straßen könnten. Sabine Dreibholz vom Schweinfurter Frauenhaus stellte dagegen klar: Nahezu alle Frauen kennen die Gewalttäter aus dem eigenen Sozialraum. Oftmals könne der Mann sich nach außen gut darstellen, sodass Familie, Freunde oder Kollegen den Frauen nicht glauben, die Gewalt bagatellisieren oder relativieren. Betroffene Frauen ständen viel zu häufig alleine da.