Wenn Gedichte aufgesagt und Geschenke überreicht werden, dann ist entweder Weihnachtszeit – oder Dienstjubiläum. Zweiter Bürgermeister Holger Schmitt überraschte Rathauschef Willi Warmuth bei der letzten Sitzung des Jahres. Warmuth, der viele Jahre lang Kämmerer und Geschäftsleiter der Gemeinde war, wurde bereits offiziell für 40 Jahre Dienst in der Verwaltung geehrt. SPD-Gemeinderat Schmitt wies, auf den Tag genau und in Reimform, darauf hin, dass der CSU-Amtsinhaber zugleich zehn Jahre lang Bürgermeister ist: "Die Gemeindeordnung war der treue Begleiter, damit kletterste Du hinauf die Gemeinde-Karriereleiter." Die Weihnachtssterne, die Warmuth als Präsent erhielt, waren wohl nicht ganz zufällig rot und stammen aus fairem Handel. Der "oberste Gemeindeverwaltungs- und Bürgerdienstleister" wusste die kollegiale Geste zu schätzen.
Bereits in der letzten Sitzung ging es um die Flächen, die Dittelbrunn (formalrechtlich) vom Nachbarn Niederwerrn erhält zwecks Grenzbereinigung nach dem Ausbau der B 286. Nun kommen 155 Quadratmeter von der Stadt Schweinfurt dazu, die ebenfalls sämtlich auf der Straßenfläche liegen. Genehmigt wurden die Planungen für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Holzhausen-Maibach mit neu zu bauendem Radweg. Für Letzteren gibt es bis zu 75 Prozent Förderung, für die Straße maximal 50 Prozent Zuschuss, wobei der Straßenkörper vollständig erneuert werden muss. Momentan laufen Grundstücksverhandlungen. Der Gemeindeanteil liegt bei knapp einer Million Euro, plus Nebenkosten.
Thema Sauna vertagt
Für 2021 wird mit einem Haushaltsüberschuss gerechnet, so dass sich die Gemeinde eine Sondertilgung ihrer Schulden leistet, die sich um 770 000 Euro verringern. Die Verwaltung wies darauf hin, dass Dittelbrunn derzeit "Negativzinsen" für ihre Girokonten zahlen muss im Umfang von 10 000 Euro jährlich. Rechnerischer Natur waren überplanmäßige Ausgaben bei der Planung der Kita am Sonnenteller, die in diesem Haushaltsjahr durch Einsparungen beim Nahwärmenetz gedeckt sind.
Vertagt wurde die Entscheidung über das Schicksal der Sauna im Rahmen des "heißen Themas" Schwimmbadsanierung. Schon im Januar könnte es dazu eine Sondersitzung geben. Ein Wegfall der populären Schwitzstube brächte zumindest Platz für ein größeres Schwimmbecken. Das Schwallbecken zur Wasseraufbereitung und weitere Technikräume könnten dann im Kellergeschoss untergebracht werden.
"Es hatte jeder sein Scherflein zu tragen", sagte Bürgermeister Warmuth, der nur kurz auf 2021 zurückblickte mit kniffligen Großprojekten wie dem neuen Dittelbrunner Kindergarten, der Zweitturnhalle in Hambach oder der Sanierung des Hauses der Bäuerin Holzhausen. Dort seien die Schäden größer, als gedacht, stellte Warmuth fest. Im neuen Jahr soll es dazu eine eigene Informationsveranstaltung geben.
Guter Geist im Rat
"Aktuell haben wir einen sehr guten Geist im Gemeinderat", lobte der Sitzungsleiter, mit Blick auf die übrigen Fraktionen. Der oberste Gemeindevertreter forderte zum Impfen auf, warnte aber zugleich, Boostern als Allheilmittel zu sehen. Auch nach einer Vollimpfung sei Rücksicht nötig. "Die Projekte, die vor uns liegen, sind groß", bestätigte Rainer Patzke seitens der SPD/SBD. Ansonsten laute die Devise "Impfen, Boostern, Aufpassen." Freie Wähler und CSU schlossen sich den Dankesworten an.
