Schweinfurt
Fünf Dinge, die Sie garantiert noch nicht über Tauben wissen
Sie sind nur dumm und nerven? Wer sich näher mit Tauben beschäftigt, wird feststellen, dass sie an sich ganz sympathische Wesen sind – mit teils erstaunlichen Fähigkeiten.
- Tauben sind wie Seepferdchen: Tauben sind treue Tiere, absolut monogam. Haben sie einmal ihren Lebenspartner gefunden, weichen sie nicht mehr von seiner Seite. Eine neue Partnerschaft gehen sie nur dann ein, wenn das andere Tier stirbt, oder wenn sie davon ausgehen, nicht mehr zu ihm zurückkehren zu können. Beispielsweise wenn die Tiere auf einem Brieftauben-Flug irgendwo stranden.
- Die Milch fürs Tauben-Küken: Klingt seltsam, ist aber so. Tauben produzieren ein Sekret, das man auch Kropfmilch nennt. Das Sekret enthält alles, was der Winzling in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen braucht und bildet sich – wie der Name schon sagt – im Kropf. Die Küken saugen das Sekret aus dem Schlund der Eltern. Denn bei Tauben ist die Sorge um den Nachwuchs eine gleichberechtigte Angelegenheit.
- Tauben können Multitasking: Und das manchmal sogar besser als Menschen. In einer Studie haben Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Dresden 15 Menschen und zwölf Tauben eine Aufgabe gestellt: Sie mussten eine gerade ablaufende Handlung stoppen und so schnell wie möglich zu einer anderen wechseln. Klassisches Multitasking. Das Ergebnis: die Tauben waren 250 Millisekunden schneller.
- Die Taube und die Rechtschreibung: Dumm sind Tauben nicht, auch wenn ihr Gehirn nicht größer ist als eine menschliche Fingerkuppe. Wissenschaftler meinen sogar: Tauben sind intelligent. In einer Studie der Uni Otago, Neuseeland und der Ruhr-Universität Bochum haben die Wissenschaftler bewiesen, dass Tauben nach etwas Training viersilbige Wörter von unsinnigem Kauderwelsch unterscheiden können. Weshalb? Weil Tauben Muster und Regeln erkennen und anwenden können, sagen Forscher.
- Warum gurren Tauben überhaupt? Zum einen ist das Männersache, Teil des Balzverhaltens. Sieht der Täuber eine Täubin, die ihm gefällt, ertönt das typische Ruh. Dazu verbeugt sich das Männchen, dreht sich im Kreis und schlägt mit den Flügeln. Das Piepen und Pfeifen überlässt die Taube lieber anderen Vögeln. Neben dem Gurren machen Tauben auch andere Töne – zur Warnung oder als Nestruf.
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