Jutta Pfister unterrichtet bereits seit eineinhalb Jahren an der Grundschule Wasserlosen, erhielt aber erst jetzt ihre Ernennungsurkunde zur Schulleiter-Stellvertreterin aus den Händen von Schulrätin Veronika Klose.
In einer „kleinen, aber feinen Feier“ stellte Klose den Werdegang Pfisters vor. 1959 in Würzburg geboren besuchte sie die Volksschule in Hammelburg und danach das dortige Frobenius-Gymnasium. Nach dem Abitur 1978 und dem Studium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg legte sie 1982 die erste Staatsprüfung ab, unterrichtete bis zur zweiten Staatsprüfung 1984 in Schwanfeld und Gerolzhofen und danach als Lehrerin an der Heideschule in Schwebheim sowie an der Grundschule Werneck.
„Bei Frau Pfister gibt es nichts zu lobhudeln, denn sie sucht ihren Weg und das belegen ihre Ausbildungen“, sagte die Schulrätin. Sie zählte die Montessori-Ausbildung, die museumspädagogische und gesprächstherapeutische Ausbildung und Krankenpflegeausbildung auf. Zudem hat sie einen Lehrauftrag an der Uni Würzburg, erarbeitet zusammen mit dem Lehrstuhl für Psychologie eine Studie. Zudem ist sie Schriftführerin bei der Katholischen Erziehergemeinschaft Unterfranken und LTTA-Lehrerin. Letzteres bedeutet, Learning Through The Arts, also Lernen durch Künste.
Schulleiterin Heike Stahl hatte schon vor zehn Jahren beim gemeinsamen Unterricht mit Pfister im Eßlebener Schulhaus gemerkt, „dass das kollegiale Miteinander funktioniert“, wie sie sagte. So hätten sie gemeinsam bereits im vergangenen Schuljahr „das Profil der Grundschule Wasserlosen geschärft und einen Folder gestaltet“. Sie schätze vor allem Pfisters Eigenschaften wie „hohes Einfühlungsvermögen für die Schüler“, „detaillierte Beobachtung von Wahrnehmungs- und Lernkanälen“ sowie den „engen Kontakt mit Elternhäusern und externem Fachpersonal, um besondere Begabungen zu fördern und die besonders zu unterstützen, für die es notwendig ist, damit keiner zurückgelassen wird“. Wie die Schulleiterin weiter sagte, vermittle Jutta Pfister den Schülern das Gefühl, dass sie von ihrer Lehrerin angenommen und gesehen werden im Sinne von Johann Amos Comenius, der sagte: „Schulen sind Werkstätten der Menschlichkeit“. Als Symbol für „den guten Ton und das respektvolle Miteinander“ überreichte Heike Stahl ihrer Stellvertreterin eine Stimmgabel und dazu noch eine Kerze mit Windschutz, damit „auch bei Widrigkeiten und gelegentlichem Gegenwind das Feuer nicht ausgehe“.
Dritter Bürgermeister Elmar Heil wünschte der neuen Stellvertreterin in ihrer Funktion ein gutes Händchen. Er hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die dank des Konjunkturprogrammes 640 000 Euro in die Sanierung der Schule investiert und damit für „einen passenden äußeren Rahmen“ gesorgt habe. Die gute Zusammenarbeit mit ihrer Chefin werde sich sicher auch positiv auf Kollegium, Schüler und Eltern auswirken.
Jutta Pfister bedankte sich für das Vertrauen und bei einigen Gästen persönlich, da diese sie zu ihren Ausbildungen motiviert und als wertvolle Weggefährten unterstützt hätten. Für den Umgang mit ihren Schülern versuche sie den Spruch von Johannes Conrad zu beherzigen: „Sie können sollen, müssen wollen dürfen.“
