Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner vom Büro Arc Grün stellte dem Stadtlauringer Gemeinderat die Pläne zur Neugestaltung des Friedhofes in Fuchsstadt vor. Diese waren bereits vorab der Fuchsstädter Bürgerschaft dargelegt worden und fanden allgemeine Zustimmung, wie die Fuchsstädter Gemeinderätin Barbara Göpfert bestätigte.
Größte Herausforderung sei die Trockenlegung des hanglagigen Geländes, erläuterte der Architekt. Diese gab überhaupt erst den Anstoß für die grundlegende Neugestaltung, denn die Fußwege sind rissig und viele der insgesamt 39 Gräber weisen Setzungen auf. Eine komplette Barrierefreiheit werde aufgrund der Gegebenheiten auch künftig nicht gegeben sein. Eine neue Toranlage und Platz für zunächst fünf Urnengräber sehen die Pläne außerdem vor.
Von den insgesamt 560.000 Euro an Gesamtkosten werden allein 119.000 Euro auf die hintere Friedhofsmauer entfallen. Um Druck und Feuchtigkeit zu nehmen, muss diese als Stahlbetonstützmauer erstellt werden, die lediglich mit Sandsteinplatten verblendet wird.
Im gesamten Friedhof wird ein bis zu 2,50 Meter tiefes Drainagesystem um die Gräber herum mit Filterschicht verlegt, welches außerhalb des Friedhofes in eine Sickergrube mündet. Damit sollen auch tiefer liegende Bestattungen von Schichtwasser frei gehalten werden. Noch weitergehende Maßnahmen würden Exhumierungen nach sich ziehen, auf die aus Pietätsgründen ebenso wie aus Kostengründen verzichtet werden soll. Erfahrungsgemäß sollten die angedachten Maßnahmen jedoch ausreichen, um das leidige Feuchtigkeitsproblem ausschließen zu können, so der Experte.
Die neuen Grabflächen sollen nach dem Vorbild von Ballingshausen oder Wetzhausen nur noch 1,20 mal einem Meter groß sein. Um die Pflege der Rasenflächen außen herum muss sich die Gemeinde kümmern, sofern sich niemand anderes findet. Erneuert werden soll auch der bisherige Schöpftrog.
Friedhofsgebühren werden erhöht
Unabhängig von den Planungen in Fuchsstadt standen die Friedhofsgebühren für den gesamten Markt zur Diskussion. Nicht zuletzt aufgrund aktueller Entwicklungen seien diese viel zu niedrig, führte Verwaltungsleiter René Schäd aus. Der aktuelle Deckungsgrad liege nur noch bei 27 Prozent, was die überörtliche Rechnungsprüfung nicht mehr akzeptieren werde. Gemeinden seien verpflichtet, kostendeckend zu kalkulieren, dürfen aber auch keine Gewinne erzielen. Das öffentliche Grün in Friedhöfen dürfe jedoch nicht in die Berechnungen einbezogen werden.
Um zumindest auf einen Deckungsgrad von 41 Prozent zu kommen, seien im Schnitt Erhöhungen um 50 Prozent notwendig, rechnete Schäd vor. Konkret würden die Gebühren etwa für ein Familiengrab mit einer Grabstelle von 618 auf 927 Euro steigen, mit zwei Grabstellen von 921 auf 1383 Euro. Die Benutzung des Leichenhauses steigt von 100 auf 150 Euro für die Dauer der Nutzung.
Im Gemeinderat regte sich Unwohlsein, so eine drastische Erhöhung der Bevölkerung zu vermitteln. Es gäbe Gemeinden, die die Gebühren sogar verdoppeln mussten, führte Schäd weiter an. Gerald Raab gab zu bedenken, dass allerorten schließlich auch der Wunsch nach modernen und schönen Friedhöfen bestehe, was dann am Ende eben auch Geld koste. Uwe Zirkelbach meinte, die Kosten lieber portionsweise jedes Jahr anzuheben. Holger Krug glaubt, dass Friedhofszusammenlegungen Kosten sparen würden, sah seinen Gedankengang aber nicht als Forderung, sondern lediglich als "Einwurf".
Am Ende wurde der vorgelegten Erhöhung zugestimmt. Bislang erhobene Forderungen bzw. Zahlungen werden nicht nachberechnet.