
"Es tut uns in der Seele weh." Geschäftsführer Karl Müller ist das Bedauern anzumerken: Sein Unternehmen Landtechnik Müller aus Holzhausen (Lkrs. Schweinfurt) hat seine für März geplante Frühjahrsmesse abgesagt. Zum dritten Mal in Folge. Das hat die Firma ihren Kundinnen und Kunden im aktuellen Herbstprospekt mitgeteilt. Als Gründe nennt es "Corona-Unsicherheiten" und "hohe Hygieneauflagen".
Seit über 50 Jahren dient die Veranstaltung, die an einem Wochenende tausende Besucherinnen und Besucher anzieht, als eine Art Klassentreffen der unterfränkischen Landwirtinnen und Landwirte und als Schaulaufen für die Lokalpolitikerinnen und -politiker. Gerade die Kontaktpflege und das attraktive Showprogramm ziehen regelmäßig die Massen an.
Für eine Veranstaltung dieser Größe sei das Risiko derzeit zu groß, sagte Müller auf Anfrage dieser Redaktion. Die große Lagerhalle, die üblicherweise für drei Tage zum Festsaal umgestaltet wird, habe nur einen Zugang; eine Art Einbahnstraßen-System sei nicht umsetzbar. Im Übrigen seien Gebäude und Gelände recht verschachtelt gebaut, weswegen Müller skeptisch ist, die Hygieneanforderungen stemmen zu können. Denn das Wichtigste sei, dass sich kein Gast und niemand aus der Belegschaft mit dem Corona-Virus infiziert. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeute die Messe nicht nur hohen Aufwand, sondern auch ein großes Fest, bei dem man seine Freunde trifft. Umso mehr bedauert er die Absage.
Planungen für 2023
Selbst wenn sich die Infektionslage doch noch ändern sollte, könne man die Veranstaltung nicht kurzfristig aus dem Boden stampfen: "Es braucht einen langen Vorlauf", sagt Müller. Daher nimmt er das Jahr 2023 in den Blick, denn die Messe soll trotz der drei Ausfälle weitergehen. Man wolle sich überlegen, ob man sie eventuell in veränderter Form fortführen wird.