An Fronleichnam ziehen die Gläubigen traditionell mit der Monstranz in feierlicher Prozession durch ihre Gemeinde, um deutlich zu machen, dass Christus auch präsent ist im Alltagsleben, er uns begleitet auf unserem Weg durch das Leben.
In Unterspiesheim war geplant, dass die Prozession an zwei Stationen Halt macht. Die schlechten Wetteraussichten ließen es aber geraten sein, die Prozession abzusagen. Drei Teams hatten sich aber schon vorbereitet, den Blumenschmuck in der Kirche und den Stationen zu gestalten.
So schlossen sich die drei Teams kurzerhand zusammen, und legten Blumenteppiche in der Kirche. In den mit viel Geduld und Liebe zum Detail gestalteten Kunstwerken stellten sie die Kernaussagen des Fronleichnamsfestes mit buntem Blumenschmuck dar.
Pfarrer Thomas Amrehn deutete diese bildlichen Darstellungen in seiner Ansprache: Das Herz mit der Dornenkrone steht für die Liebe, die Jesus den Menschen durch seine Hingabe am Kreuz schenkt. Die sieben Stationen, mit Eichenlaub und Rosenblättern gestaltet, zeigen die sogenannten "sieben Fußfälle Jesu" - eine Andachtsübung des Mittelalters, Vorläufer der 14 Stationen des Kreuzwegs. 53 rote Rosen symbolisierten die 53 Ave-Marias des Rosenkranzes, in dessen Geheimnissen das Leben Jesu ja auch im Mittelpunkt meditativen Gebetes steht, wenn auch in anderer Form als beim Fronleichnamsfest.
Wichtiger Teil der Feier des Fronleichnamsfestes in der Kirche war die Fürbitte für unsere gefährdete Schöpfung, für unsere Gesellschaft, den Erhalt der demokratischen Grundlagen unseres Zusammenlebens, und der Menschen, die unter Benachteiligung und Verfolgung leiden, die wie Jesus damals, "ganz unten sind".
Fahnenabordnungen aus den Vereinen und Gruppen nahmen am Gottesdienst teil, Musikanten der Blaskapelle Spiesheim und Herbert Becker an der Orgel gestalteten den Gottesdienst mit. Pfarrer Thomas Amrehn bedankte sich bei allen, die mitgeholfen hatten, den Kern des Fronleichnamsfestes in vielfältigen Formen zum Ausdruck zu bringen. Ortsteamsprecherin Inge Henkel lud zur Begegnung im Pfarrhaushof ein. Eine Einladung, die gerne angenommen wurde, auch als Zeichen des Dankes für den Dauereinsatz vieler Ehrenamtlicher.
Von: Erhard Scholl (für die Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)