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Grettstadt
Frischluft, Seeschlamm und Atommüll
Keine öffentlichen Feiern soll es im Grettstädter Feuerwehrhaus geben. Selbst das Richtfest im Frühjahr war virtuell.
Foto: Uwe Eichler | Keine öffentlichen Feiern soll es im Grettstädter Feuerwehrhaus geben. Selbst das Richtfest im Frühjahr war virtuell.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:27 Uhr

Es ging recht entspannt (und trocken) zu bei der Bürgerversammlung, die wetterbedingt vom Pausenhof in die Aula der Grundschule verlegt worden war. Rund 50 von 2349 Grettstädtern waren da. Ende 2019 hatte der Hauptort der Gemeinde noch 2286 Einwohner gezählt.

Der Vater eines Schulkinds fragte nach Lüftungsanlagen, für die es Förderungen gebe. Die Gemeinde überlege gerade, etwas einzubauen, sagte Bürgermeister Ewald Vögler, mit Blick auf eine mögliche Herbst-Coronawelle. Man sei in ständiger Rücksprache mit der Schulleitung. CO2-Messgeräte und manuelles Lüften gebe es schon.

Helmut Renninger sprach das Thema "Endlagersuche für Deutschlands Atommüll" an, wovon der Mainbogen prinzipiell ebenfalls betroffen ist: Man habe bei Grettstadt doch Gipsabbau? Wenn, dann gehe es um ein Lager in 400 Meter Tiefe, meinte Vögler, dessen Begeisterung sich ebenfalls in Grenzen hielt. Die sechs Allianzgemeinden hätten bereits einen Rechtsbeistand hinzugezogen, aufgrund der Erfahrungen beim KKG-Zwischenlager: "Wir wollen von Anfang an aufgeklärt werden."

Werner Hußlein fragte nach der Zukunft des Grundstücks für die Seniorenwohnanlage. Vögler sprach von einer "fast schon unendlichen Geschichte", nach dem Wechsel von der Fläche des Neubauprojekts "Feuerwehrhaus" an den südöstlichen Ortsrand. Der Investor SeniVita sei insolvent. Die Fläche gegenüber dem Friedhof habe mit der Insolvenzmasse aber nichts zu tun und werde gemäß Vertrag an die Gemeinde zurückgegeben. Zum Glück sei kein Bürger als Privatanleger zu Schaden gekommen. Es gebe bereits zwei mögliche Nachfolger für den Investor: "Wir müssen in die Puschen kommen."

Keine Feier im Feuerwehrhaus möglich

Dieter Hofmann fragte nach einem Platz hinter dem (oder Räumlichkeiten im) neuen Feuerwehrhaus, für Veranstaltungen. Im bezuschussten Gebäude sei eine Feier rechtlich auf keinen Fall möglich, so Vögler. Dahinter soll ein Übungsplatz entstehen. Es gebe gut funktionierende Alternativen im Ort, wie Gasthaus, Sportheim oder altes Rathaus.

Karin Lommel vermisste einen Platz für die Jugendlichen. Der Bürgermeister verwies auf den Reservisten- und den Skaterplatz, aber auch die Vereine. Das alte Feuerwehrhaus sei als Wohngebäude nicht geeignet, meinte Vögler auf Nachfrage von Ulrike Brand. Dort könnte ein Parkplatz zur Entlastung der Hauptstraße entstehen.

Wolfgang Scheuermann interessierte die Zukunft von Praxis und hausärztlicher Versorgung. Als Gemeinde habe man da nichts zu sagen, hieß es aus dem Rathaus. Aber natürlich wäre man an einer Regelung interessiert.

Frage nach künftigen Bauplätzen

Alexander Schech erkundigte sich nach künftigen Bauplätzen. Der Auswärtigenanteil im "Wiesenflecken 2.0" wäre relativ hoch, manche Junge wanderten schon ab. Ewald Vögler sah es weniger dramatisch: Seit 2010 seien fünf Baugebiete ausgewiesen worden, aktuell in Unter- und Obereuerheim. In etwa vier oder fünf Jahren könne wieder in Grettstadt gebaut werden.

Marcel Firsching wünschte sich eine Entschlammung des Bürgleinsees zum abendlichen Baden. So richtig als Badesee oder Fischteich geeignet sei das stehende Gewässer nicht, stellte der Bürgermeister fest. Immerhin lande dort nicht mehr das Überlaufwasser der Kläranlage.

Ewald Vögler berichtete auch in Grettstadt, dass er nicht mehr zur Wiederwahl antreten will. Für Oktober 2022 werde ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gesucht.

 
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  • osollner@yahoo.de
    Wie lange kursiert eigentlich noch die Ansicht, daß in Grettstadt eine Seniorenanlage gebaut werden soll. Es war nie geplant, eine Seniorenanlage zu bauen, sondern eine seniorengerechte d. h. eine barrierefreie Anlage.
    Hätte man sich rechtzeitig z. Bsp. im Internet über SeniVita informiert, hätte man viel Steuergelder gespart. SeniVita baut mit der Firma Züblin Wohneinheiten, welche dann an Wohnungssuchende verkauft werden. Züblin arbeitet mit Subunternehmen und diese beauftragen weitere Subunternehmen, was zur Folge hat, daß sie ihre Arbeiter oft entlassen müssen, da sie vom Auftraggeber keinen Lohn usw. erhalten.
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