Europa im Umbruch, Krieg gegen Napoleon, Bestrebungen für einen deutschen Nationalstaat und der "Alte Barbarossa". Das waren die Themen, mit denen sich die Runde im 3. "Literaturcafé im Poetikum" in Oberlauringen befasste.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Deutschland in über zahlreiche Kleinstaaten zersplittert. In unterschiedlichen Koalitionen führte man Kriege gegen die Franzosen. Friedrich Rückert war ein glühender Verfechter eines geeinten deutschen Nationalstaates, dessen Klammer die gemeinsame Sprache ist. Als junger Gast des Freiherrn Christian Truchsess von Wetzhausen in der "Bettenburger Tafelrunde" wurde er bestärkt, sich dichterisch gegen die Fremdherrschaft Napoleons einzusetzen. Unter dem Pseudonym Freimund Reimar veröffentlichte er 1814 die "Geharnischten Sonette" und andere Freiheitsgedichte.
Jutta Meierott und Christa Kebschull vom Friedrich-Rückert-Arbeitskreis Oberlauringen beleuchteten die damalige politische Situation in Deutschland. Mitglieder des Arbeitskreises trugen dazu passende Gedichte von Rückert vor, wie z.B. das allseits bekannte Gedicht "Der alte Barbarossa". So entstand für die Besucher ein unterhaltsamer und informativer Abend bei liebevoller Bewirtung.
In der Veranstaltungsreihe "Literaturcafé im Poetikum" befasst sich der Friedrich-Rückert-Arbeitskreis Oberlauringen mit Leben und Werk des Dichters. In lockerer Form und bei einer Tasse Tee können sich die Besucher dabei über die Themen austauschen.
Von: Johann Mager (Mitglied, Friedrich-Rückert-Arbeitskreis Oberlauringen)