Die Kieswege im Friedhof in Sulzheim sind mit Unkraut übersät, die Begrenzungen der Gräber sind an den Hauptwegen eingesunken. Die Mitglieder des Sulzheimer Gemeinderats machten sich am Montag vor ihrer Ratssitzung im Rathaus ein Bild von der Situation auf der letzten Ruhestätte, die von vielen Friedhofsbesuchern kritisiert worden war.
Bei dem Ortstermin auf dem Friedhof stach den Inspekteuren sofort die unregelmäßige Linienführung der Begrenzungssteine an den Grabrändern ins Auge. Zweiter Bürgermeister Albrecht Dazer teilte mit, dass man das Unkrautproblem auf den Gehwegen seitens des Bauhofs nicht in den Griff bekomme, zumal Pflanzengift auf dem Friedhof nicht angewendet werden soll. Letztlich kam das Ratsgremium überein, ein Angebot für eine schnelle Abhilfe der Mängel bei einer Fachfirma einzuholen. Das Ebnen und Begradigen der Wege stehe bei den anfallenden Arbeiten im Vordergrund. Die Wege sollen möglichst etwas abgetragen und dann wieder verdichtet werden. Der Bauhof soll bei der Verwirklichung des Projekts möglichst mit anpacken, um Kosten zu sparen. Die Gemeinde strebt aufgrund der bevorstehenden enormen Summen für anstehende Kanalsanierungen und Kindergartenumbauten erst einmal eine kostengünstige "Zwischenlösung" für die nächsten Jahre an.
Der Bericht der staatlichen Rechnungsprüfungsstelle am Landratsamt Schweinfurt zur beschlossenen Haushaltssatzung 2024 hat ergeben, dass die Verschuldung der Gemeinde ab 2026 eine kritische Höhe erreicht, da der voraussichtliche Schuldenstand mit 4,5 Millionen Euro höher als der Durchschnitt der Einnahmen der Verwaltungshaushalte der vergangenen drei Jahre wäre. Die Pro-Kopf-Verschuldung würde dann 227 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 2022 liegen. "Die Gemeinde sollte dieser Entwicklung entgegenwirken", so die Nachricht der Rechtsaufsicht. Außerdem müssen die Wassergebühren ab Januar 2025 neu berechnet werden, da der Kalkulationszeitraum seit mehr als zehn Jahren abgelaufen ist.
In eigener Sache hat der Gemeinderat dem Antrag zur Errichtung eines Betriebsgebäudes neben Schule und Rathaus in Sulzheim zugestimmt. Das Gebäude soll als eine Art Schaltzentrale unter anderem für Solarstrom vom Rathausdach im Rahmen des beschlossenen Katastrophenschutzkonzepts erbaut werden.
Um das Oberflächenwasser aus dem künftigen Neubaugebiet "Baumgärten" in Alitzheim abführen zu können, bedarf es einer unterirdischen Rohrquerung der stillgelegten Bahnlinie Schweinfurt-Kitzingen. Dazer erklärte, man sei diesbezüglich mit der zuständigen Regierung von Oberfranken in Kontakt. Im Baugebiet in Alitzheim entstehen 25 Baugrundstücke. Das Bauland wird in zwei Bauabschnitten erschlossen, zwölf Bauplätze entstehen auf der ersten Etappe.