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THEATER
Freundschaft und Lebensgeschichten
Juanjo Mena ist einer der bedeutendsten internationalen Dirigenten Spaniens und steht erstmals für die Bamberger am Pult.
Foto: Michal Novak | Juanjo Mena ist einer der bedeutendsten internationalen Dirigenten Spaniens und steht erstmals für die Bamberger am Pult.
Bearbeitet von Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:26 Uhr

Johannes Brahms und Robert Schumann stehen am Freitag, 19. Oktober, um 19.30 Uhr (Konzertmiete II und freier Verkauf) beim ersten Konzert der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie in der 52. Konzertsaison auf dem Programm. „Wir leben in einem kolossalen Roman.“ Auf Robert Schumann trifft dieses Zitat von Novalis besonders gut zu: Er lebte in der romantischen Ideenwelt, einer Welt zwischen Traum und Realität. Ständig kämpfte er mit schwankenden Gemütszuständen. Halt gab ihm oft nur seine geliebte Frau Clara. Seine vierte Symphonie skizzierte er 1841 in einem Taumel der Glückseligkeit, nachdem er Clara nach langen Streitigkeiten mit ihrem Vater endlich hatte heiraten dürfen. Er hielt fest: „Meine nächste Symphonie soll ,Clara‘ heißen und ich will sie darin abmalen.“ So schuf er ein Werk mit jeder Menge Beziehungszauber.

Ähnlich verhält es sich bei den Romanzen op. 94, die der Solo-Oboist der „Bamberger“ Andrey Godik und die Pianistin Kimiko Imani interpretieren werden: Schumann schrieb diese sanglich-intimen Werke 1849 als Weihnachtsgeschenk für Clara und sprach selbst von „zarten, duftenden Blumen“. Im Konzert wird auch von der Freundschaft der Familie Schumann mit Brahms erzählt – von Lebensgeschichten, die eng miteinander verwoben waren: Schumann unterstützte den blutjungen Komponisten aus Hamburg, aber er muss ihm auch ein Dorn im Auge gewesen sein. Denn Brahms, der nie heiraten sollte, hatte sich in Clara verliebt. Sie bezeichnete Brahms gelegentlich als „meine Johannespassion“. Nach Schumanns Tod unterstützte er dann Clara und die sieben Kinder. Zudem berieten sie sich gegenseitig in künstlerischen Fragen. Über Brahms? Violinkonzert aus dem Jahr 1879 schwärmte Clara, es sei ein Konzert, „wo sich das Orchester mit dem Spieler ganz und gar verschmilzt“. Es wird interpretiert vom rund um den Globus gefragten Vadim Gluzman auf seiner Stradivari. Am Dirigentenpult steht – erstmals in Bamberg und Schweinfurt – Juanjo Mena, der einst Schüler von Sergiu Celibidache war. Als Chefdirigent des BBC Philharmonic in Manchester ist Juanjo Mena einer der bedeutendsten internationalen Dirigenten Spaniens. Er arbeitete mit vielen prestigeträchtigen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Oslo Philharmonic, dem Orchestre National de France, dem Orchestra Filarmonica della Scala Mailand, dem Münchner Rundfunk Orchester, der Dresdner Philharmonie, den Göteborger Symphonikern, dem Royal Stockholm Philharmonic und hat regelmäßig Auftritte mit allen großen spanischen Orchestern. Seit seinem amerikanischen Debüt mit dem Baltimore Symphony Orchestra im Jahr 2004 hat er die meisten führenden Orchester in den USA dirigiert.

Vadim Gluzmans außergewöhnliche Kunstfertigkeit besteht in der Fortsetzung der großen Geigertradition des 19. und 20. Jahrhunderts, die er mit der Frische und Dynamik der Gegenwart belebt. Zu seinem breit gefächerten Repertoire zählt insbesondere auch die zeitgenössische Musik, die er fördert und liebt. Er ist ein weltweit gefragter Solist; Livemitschnitte sowie preisgekrönte Aufnahmen, die er exklusiv für das Label BIS aufgenommen hat, ergänzen seine umfangreiche Konzerttätigkeit. Der israelische Geiger tritt regelmäßig mit bedeutenden Orchestern auf, darunter die Berliner Philharmoniker, Boston und Chicago Symphony Orchestra, London Philharmonic, Israel Philharmonic, London Symphony, das Gewandhausorchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker. Er arbeitet dabei mit führenden Dirigenten. Gluzman spielt die aus dem Jahre 1690 stammende Stradivari „ex-Leopold Auer“.

Andrey Godik gilt als Senkrechtstarter der Oboenwelt. Er stammt aus Moskau, besuchte dort die Elite-Musikschule des Tschaikowsky-Konservatoriums und wurde kürzlich zum Solo-Oboisten der Bayerischen Staatsphilharmonie Bamberger Symphoniker berufen. Unter Lorin Maazel war er Mitglied der Orchesterakademie der Münchner Philharmoniker, anschließend bereits Solo-Oboist an der Komischen Oper Berlin, im Staatstheater Braunschweig und im Festivalorchester Gstaad. Im Mai 2017 sprang er im Abonnementkonzert des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim bravourös für den erkrankten Star-Oboisten Albrecht Mayer ein.

Vorverkauf ab Samstag, 8. September, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de

 
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